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„Ich besitze die volle Verantwortung und Entscheidungsfreiheit über mein Leben“, so hat es eine Konfirmandengruppe in ihrem eigenen Glaubensbekenntnis formuliert. Und meistens erleben wir es ja gerade in jungen Jahren auch so: wir treffen unserer Entscheidungen: für einen Beruf, für den Menschen mit dem ich leben will, für das, was mir im Leben wichtig ist.
Die letzten beiden Jahre unter dem Vorzeichen der Pandemie haben uns freilich ziemlich deutlich gezeigt, dass wir unser Leben nicht wirklich in der Hand haben. Und auch in anderen Zeiten habe ich es- im nach hinein betrachtet - oft so erlebt, dass mir wesentliche Entscheidungen in meinem Leben eher zugewachsen sind: vieles in meinem Wesen, meine Begabungen und meine Schwächen sind mir einfach mitgegeben. Andere Menschen begegnen mir, mit ihren Gedanken und Ideen, etwas weckt mein Interesse, jemand macht mich auf eine Aufgabe aufmerksam. So kommt oft eins zum anderen und auf einmal gibt es gar keine wirkliche Wahl mehr zwischen gleichwertigen Möglichkeiten. Vielleicht gibt es da ja doch so etwas wie Fügung oder Führung und die wahre Freiheit besteht darin sich der Führung Gottes anvertrauen zu können.
Pfarrerin Barbara Renger, Schweinfurt St. Johannis