Nr. 52. Beim Namen der gesuchten Person denkt man unwillkürlich an Franken. Aber sie stammt nicht von hier, sondern aus Baden, wurde in Karlsruhe geboren und liegt dort auf dem Hauptfriedhof begraben. Sogar einen Platz hat man in Karlsruhe nach diesem Schriftsteller und Dichter des 19. Jahrhunderts benannt und ein Denkmal für den vom badischen Großherzog Geadelten errichtet (s. Fotos).
Und trotzdem denkt man bei seinem Namen spontan an Franken. Zumindest vergeht kaum ein Seniorennachmittag in St. Johannis ohne seine Verse. Nein, nicht Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen …, es hat nicht sollen sein“ wird da aus voller Kehle geschmettert, obwohl auch dieses Gedicht von ihm stammt – und zwar aus seinem Hauptwerk „Der Trompeter von Säckingen“.
Offensichtlich hatte er Lust am Wandern und besang viele Orte, beispielsweise „Alt Heidelberg, du feine“, wofür er prompt das Ehrenbürgerrecht der Stadt bekam. Er selbst lebte aber gern auf einem Gut in Radolfzell am Bodensee. Als er im Sommer 1859 für zwei Monate im Kloster Banz – gegenüber Vierzehnheiligen – zur Erholung war, schrieb er das Gedicht, das zu Franken gehört wie die Bratwurst. Aber auch die Fränkische Schweiz, „ein in den schönsten Punkten nur dem Fußwanderer zugänglicher Gebirgsstrich“, hatte es ihm angetan. Der Gasthof, in dem er 1883 in Gößweinstein nächtigte, ist heute nach ihm benannt und liegt gleich neben der berühmten Wallfahrtskirche, nur durch eine Nebenstraße getrennt, die ebenfalls den Namen des Gesuchten trägt.
Vielleicht wachsen ja auch Ihnen nun Flügel und Sie erweisen bald diesem pseudo-fränkischen Dichter an seinem Grab in Karlsruhe - oder in Gößweinstein oder in Bad Staffelstein - die gebührende Referenz. Für eine Fränkin bzw. einen Franken gehört es sich eigentlich so. Hier noch ein wertvoller Ratschlag vom ihm zum Beherzigen: „Hüte dich vor Versandung!“
Welcher Dichter welchen Liedes ist gemeint?
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