Schweinfurt, St. Salvator, 18. Mai 2014. "Auf den Flügeln der Lieder trage ich dich fort". Nichts kann das wunderbare Konzert am Sonntag Kantate in der Salvatorkirche besser beschreiben als dieses Zitat von Heinrich Heine. Pfarrerin Gisela Bruckmann begrüßte die zahlreichen Zuhörer mit den Worten: „Mögen wir von den Schwingungen der Töne etwas in unseren Herzen mit nach Hause nehmen.“ Und dies gelang, denn schon ein einstimmendes Allegro (Ph. E. Bach) von der Empore aus zeugte von harmonischem Zusammenspiel zwischen Violine, Blockflöte und Orgel.

Sabine Zimmermann (Sopran) begeisterte sodann die Zuhörer mit Arien von G.F. Händel und G. Ph. Telemann, in denen die große Spanne ihrer schönen Stimme von zarten bis überaus kräftigen Tönen zum Ausdruck kam, unterstrichen durch eine expressive Mimik, die ständigen Kontakt zu Publikum und Mitspielern wahrte.

Mit sauberer Intonation und empfindsamer Wiedergabe trug Karin Baltes (Violine) ein Dolce von J.S. Bach (BWV 1015) vor. In den Triosonaten spürte man ihre Wendigkeit und Ausdruckfähigkeit.

Spielerisch, doch hochkonzentriert zeigte sich Dr. Thomas Reinecke mit den schönen, weichen Tönen seiner Alt- und Tenorblockflöten bei der Begleitung der Arien sowie in den Triosonaten. Überdies spannte er als Solist auch den Bogen zu zeitgenössischer Musik wie z.B. J. Collette (1918-1995)), deren technische Herausforderung er virtuos meisterte.

Die verschiedenen Parts ihres Mitwirkens an Orgel und E-Piano zeigten Petra Hurth nicht nur als ausgezeichnete und einfühlsame Begleiterin, sondern auch vor allem als Solistin in J.S. Bachs Fantasie g-Moll. Mit volltönender Registrierung durchströmten die Orgeltöne die in abendliches Sonnenlicht getauchte Salvatorkirche, so dass die Zuhörer das Gefühl des Fortgetragenseins ergriff.

(Text: Dagmar Woltmann; Foto: L. Medwedew)