Sinnliche Einstimmung auf die Karwoche

„Die KisSingers“ gaben Gospel-Konzert für Herz und Sinne

Die Dynamik, der Ideenreichtum und die Professionalität, mit der bei den „KisSingers“ an die Musik herangegangen wird, begeistert nicht nur das Publikum, sondern auch die Musiker und Sänger selbst, was die Konzerte zu ganz besonderen Erlebnissen werden lässt.

Bad Kissingen, 12. April 2014 (klk). Passion nennt man die Leidenszeit Jesu vor seinem Tod. Die Passionszeit lässt die Seele zur Ruhe kommen, viele Menschen fasten in diesen Tagen, verzichten auf ein fälschlich lieb gewonnenes Laster. Die Passionszeit liegt vor dem Osterfest. Sie beginnt mit dem Aschermittwoch und endet am Samstag vor Ostern, dem 40. Tag der vorösterlichen Fastenzeit. In der Passionszeit erinnern sich Christinnen und Christen an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Außerdem bietet die Passionszeit Gelegenheit, über sich selbst, sein Leben und seinen Glauben nachzudenken.

Mit einem alle Sinne berührenden Konzert im Großen Saal des Regentenbaues unter dem Titel „Gospel-Passion“ stimmte der Gospelchor „Die KisSingers“ unter Leitung von Jörg Wöltche, dem Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Kissingen, auf die Karwoche ein. Mit sinnlichen Liedern, stimmungsvoller Musik und betörendem, mehrstimmigem Gesang ließ der Chor den Abend zu einem außergewöhnlichen Erlebnis für Herz und Sinne werden. „Wir wollten mit dem Gospelkonzert den Begriff Passion – der übersetzt "Leidenschaft" heißt – von allen Seiten beleuchten und die Woche vom Palmsonntag bis zu Ostern musikalisch begleiten. Dabei sollte von der Leidensgeschichte Jesu erzählt und ein Bogen vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung Christi gespannt werden“, so Jörg Wöltche.

Ganz in Schwarz gekleidet standen „Die KisSingers“ auf der Bühne und interpretierten, wie gewohnt, ihre englischsprachigen Gospels auf höchstem Niveau. Dabei zeigte der Chor auch, dass er ausgezeichnete Solisten besitzt. Denn bei fast jedem Lied trat ein anderer Sänger in das Rampenlicht. Die Dynamik, der Ideenreichtum und die Professionalität, mit denen an die Musik herangegangen wird, begeistert nicht nur das Publikum, sondern auch die Musiker und Sänger selbst, was auch dieses Konzert zu einem ganz besonderen Erlebnis werden ließ.

„Gospel“ steht im Englischen für „Evangelium“. Und so haben die Texte meist einen geistlichen Inhalt, der zusammen mit der Musik stets Herz und Seele berühren soll.

Mit dem thematischen Schwerpunkt „Gospel-Passion – Gospel-Leidenschaft“ erklangen teils stille, teils dramatische Balladen von Kirk Franklin und Richard Smallwood in einer Gospel-Performance, die vom leidenschaftlichen Verhältnis zwischenmenschlicher Beziehungen und der Beziehung zwischen Gott und den Menschen erzählt. Auch aktuelle Themen und soziale Konflikte, wie Krankheit, Isolation und Kriegsopfer kamen dabei zur Sprache, um den Zuhörer zum Nachdenken, aber auch zum Handeln aufzufordern.

Rund 70 Sängerinnen und Sänger standen auf der Bühne, und man sah ihnen ihre Begeisterung zu dieser Art von Musik an. Was ist das Besondere, bei einem Gospelchor mitzumachen? „Die Emotionen der Musik und des Gesanges, die Gemeinschaft, das Aufgehobensein und das gegenseitige Tragen ist das besondere an einem Gospelchor. Das Glücksgefühl, wenn etwas Wertvolles gemeinschaftlich entstanden ist, und die Kraft, die daraus entsteht, trägt einen auch im Alltag“, erklärt Marion Kennaught. Bei den intensiven Gemeinschaftsproben und auch mit Heimproben habe sie sich fit gemacht. Jede Chorstimme habe seine Übungs-CD, mit der zu Hause oder im Auto mitgesungen werden könne. “So konnte man sich gut vorbereiten, um Qualität abzuliefern. Nur mit den wöchentlichen Proben wäre es sehr schwer gewesen. Es war viel Arbeit, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht“, betonte Marion Kennaught.

Als Begleitband unterlegten Ralf Werner (Klavier), Martin Wenzel (Schlagzeug), Markus Szabo (Kontrabass) und Roman Riedel (Posaune) mit ihrer Musik den Gesang. Kein Wunder, dass der berühmte Funke schnell auf das Publikum übersprang und es begeisterte, was man dem riesigen Applaus entnehmen konnte.

(Text und Fotos: Peter Klopf)