Verabschiedung von Pfr. Wolfgang Brändlein

Abschiedsworte von Dekan Bruckmann im Rahmen der Dienstentpflichtung

 

 

Kirchengemeinde Obbach

 

Ostermontag 

24. März 2008

 

Es gibt Dinge, liebe Obbacher Gemeinde und liebe Gäste, die sind nur schwer vorstellbar: Pfarrer Brändlein geht!

Nach dem Vikariat bist Du mit Frau und Kind hierher gekommen. Weil sich niemand auf die Pfarrstelle beworben hatte, hat der Landeskirchenrat Dir als jungem Pfarrer z.A. die Vertretung übertragen. Das war vor 20 ½ Jahren zum 1. August 1987. Und so bist Du der dienstälteste Pfarrer im Dekanat.

„Ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“
Dieses Wort aus 1. Korinther 15 (Vers 58) hat Dekan Strauß
der Einführungsansprache zugrunde gelegt.
Was sagst du selbst dazu, im Rückblick? So ganz sicher ist man da als Pfarrer ja nie.
Deshalb ist es gut, wenn wir es Dir heute sagen!

Denn ich bin sicher, dass Deine Arbeit hier alles andere als vergeblich war. „Einen guten Pfarrer haben wir gehabt. Und eine gute Pfarrfrau dazu. Die waren für uns da.“ Das werden die Leute sagen. Sonst wären sie nicht so zahlreich hier.

Und sich erinnern an den Prediger und Seelsorger. An Gebete und Lieder. An Worte und Gesten.

Wie viele Kinder hast Du getauft?
Jugendliche konfirmiert?
Religionsstunden vorbereitet und gehalten?
Wie vielen Brautpaare gesegnet?
An wie vielen offenen Gräbern bist Du mit den Trauernden gestanden?
Und Seelsorgegespräche. Krisengespräche.
Hausbesuche.
Dazu Sitzungen, in denen über Bauangelegenheiten, den Kindergarten und vieles mehr zu entscheiden war.
Wenn es alles in allem darum ging, die Botschaft des lebendigen Gottes unter die Leute zu bringen und in der Gemeinde lebendig sein zu lassen, dann war all die Arbeit nicht vergeblich in dem Herrn und hat dem Wachstum gedient.

Die Gemeinde ist gewachsen in den 20 Jahren.
Vikare sind mit Dir in ihren Dienst als Pfarrer hineingewachsen.
Die Obbacher Kirchenstiftung ist gewachsen und sichert den Bestand der Gebäude mit.
Muskeln und Ausdauer sind gewachsen beim Radfahren über Hügel und durch Täler hier.
Und die Familie ist auch gewachsen!

Das Jericho-Projekt ist mit Obbach verwachsen; das hat doch auch mit Dir zu tun. Wie vieles andere, das ich gar nicht aufzählen kann.

Unbedingt erwähnen muss ich aber, dass Du Dich weit über die eigene Gemeinde hinaus in unsere Kirche eingebracht hast. In der Dekanatssynode und im Dekanatsausschuss. Und natürlich als Senior: 12 Jahre warst Du Vertrauensmann der Pfarrer/innen.
Dass so viele Pfarrerinnen und Pfarrer heute da sind, ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung und des Dankes.

Doch, ich glaube schon, wir können heute sagen: Eure Arbeit war nicht vergeblich in dem Herrn.
Dann lasst uns ihm auch danken für Euren Dienst. Dass er Euch so lange hat hier in Obbach und im Dekanat sein lassen. Er wird weiter wachsen lassen, was Ihr an Gutem gesät habt. Das andere soll er zum Guten wenden. Und dann danken wir natürlich Dir und Euch dafür!

Nun zieht in Frieden Eure Pfade.
Ihr werdet in den nächsten Tagen Obbach verlassen und nach Burgbernheim im Dekanatsbezirk Bad Windsheim ziehen.
Dort sind liebe Menschen, die auf Euch warten und sich auf Euch freuen. Auch dort wird Eure Arbeit nicht vergeblich sein in dem Herrn.
Wir wünschen Euch für diese neue Aufgabe und für die Zeit in der neuen Gemeinde und im neuen Pfarrkapitel Gottes Segen. Gott behüte Euch auch da, wo Ihr nun hinzieht, lebt und arbeitet.

Als Du, lieber Wolfgang, hier in Obbach im November 1987 ordiniert wurdest, hat der damalige Landessynodale Rolf Krauß eine Flasche Obereisenheimer Höll überreicht. Mit einem ganzen Korb voller Wein lassen wir euch gehen.
So gut wie dieser Wein aus unserem Dekanat Euch hoffentlich gemeinsam schmeckt, so gut mögen Eure Erinnerungen an die Obbacher Gemeinde und an uns bleiben!

Lieber Wolfgang Brändlein,
nun entpflichte ich Dich aber
von allen dienstlichen Aufgaben eines Pfarrers
in dieser Kirchengemeinde Obbach und im Dekanatsbezirk Schweinfurt.

Dekan Oliver Bruckmann