St. Salvator und St. Johannis gemeinsam auf dem Osterweg

Palmsonntag/Ostern 2012: Sie waren zusammen auf dem Weg und sprachen miteinander …

So erzählt uns Lukas in seinem Osterevangelium. Die Rede ist von den Emmaus-Jüngern. Eine Geschichte, die uns allen bekannt ist und uns zeigt, wie gut es ist, sich auf den Weg zu machen. Nicht stehen zu bleiben, sondern sich in Bewegung zu setzen – allein oder mit anderen Menschen zusammen, mit Jesus an der Seite, erkannt oder unerkannt.

Beim Hören dieser Geschichte dachte ich ganz plötzlich an unsere beiden Innenstadtgemeinden St. Salvator und St. Johannis: Sie gingen zusammen und redeten miteinander…

Unser gemeinsamer Osterweg begann am Palmsonntag. Zwei junge Menschen aus St. Salvator wurden zusammen mit 14 aus St. Johannis konfirmiert. Und wir, die Kirchenvorstände der beiden Kirchen, begleiteten sie an ihrem Festtag und feierten mit ihnen das Hl. Abendmahl als stärkende Wegzehrung für ihren Lebensweg.

Am Dienstag nach Ostern konnten Sie in der Tagespresse ein Bild vom Osterfeuer auf dem Martin-Luther-Platz sehen. Vielleicht waren Sie ja in der Osternacht mit dabei, um 5.00 Uhr morgens vor der Kirche? Ich war es! Noch war es Nacht, der volle Mond am Himmel. Zaghaft mischte sich die Amsel mit ihrem Osterlied unter die Taizégesänge.

Und dann der Einzug in die noch dunkle Kirche! Durch die Altarfenster graute der Morgen, und Herr Dekan Bruckmann trug die am Feuer entzündete Osterkerze in die Kirche: Christus, Licht der Welt! Jeder entzündete seine Kerze und ich die für die St. Salvatorkirche mitgebrachte im Schutz eines Windlichtes. Dieses Osterfeuer sollte nach St. Salvator weitergetragen werden, damit auch dort im Gottesdienst die Osterkerze daran entzündet werden konnte – ein sprechendes Bild für den auferstandenen Herrn, der das Dunkel des Todes vertreibt. Christus, Licht der Welt!

Und die beiden gingen miteinander von Jerusalem nach Emmaus und sprachen miteinander. Der Emmausweg damals und der Emmausweg heute!

Am Ostermontag machten sich ca. 20 „JüngerInnen“ auf den Weg von St. Salvator, unserem Jerusalem. Der Weg führte durch das „Wallgärtle“ hinauf zur Johanniskirche. Und man sprach miteinander. Ein Jünger von damals und einer von heute unterhielten sich darüber, was die Menschen damals und heute bewegte: Gedanken über die Menschenrechte und die mangelnde Glaubwürdigkeit. Anstöße, über die jeder auf dem weiteren Weg nachsinnen konnte. Auch darüber: Wie würde sich das Miteinander verändern mit Jesus an der Seite?

So kam man in St. Johannis an - unser Emmaus war erreicht. Wie die Jünger damals mit Jesus, so feierten alle zusammen das Hl. Abendmahl und spürten die Osterfreude des gemeinsam gegangenen Osterweges.

Ja, auf diese Weise stimmten die beiden Innenstadtgemeinden ein in den Osterjubel: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden

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