Dorothea Greder ist neue Pfarrerin in Bad Kissingen – mit einem klar definierten Arbeitsschwerpunkt
Noch stapeln sich die Umzugskartons in der einladend wirkenden Wohnung in Hausen, aber immerhin: Die Küche ist voll funktionsfähig und der Pizzateig für den traditionellen Familien-Pizzaabend geht in aller Ruhe auf. Auch die Kaffeemaschine läuft, der Kuchen kommt derzeit testweise im Wechsel von allen Bäckereien im Umkreis.
Jakob, vier Jahre, kommt gerade von einem ersten Schnupperbesuch beim Kinder-Gospelchor zurück und erklärt mit großem Ernst, dass sein alter Kindergarten nun leider zu weit weg ist. Bruder Jona (zwei Jahre) schläft.
Familienleben eben, wie es sich kurz nach einem Umzug gestaltet. Dorothea Greder, die neue Pfarrerin z. A. in Bad Kissingen seit 1. März, bringt also die besten Voraussetzungen für ihre Stelle mit, die den Schwerpunkt Taufen und Arbeit mit kleinen Kindern und ihren Familien hat. „Wenn mir Eltern im Taufgespräch erzählen, dass sie die ganze Nacht kein Auge zugetan haben, dann kann ich das absolut nachfühlen“, meint sie.
Aufgewachsen ist sie in Bayreuth, wo sie den Facettenreichtum des Pfarrberufs bei ihren Eltern Monika Roth-Stumptner und Wolfgang Stumptner kennenlernen konnte, die mittlerweile in Gochsheim leben. „Gerade diese Vielseitigkeit fasziniert mich: Im Augenblick ist die Arbeit mit Kindern und Familien genau das richtige für mich – aber irgendwann kann ich mich auch einmal anders orientieren und neue Schwerpunkte setzen.“
Im Vikariat in Ingolstadt organisierte sie bereits neue Formen des Krippenspiels und einen WhatsApp-Adventskalender, der sehr gut angenommen wurde. Der Umzug ins ländliche Hausen stellt durchaus eine Herausforderung für die Familie dar. Ehemann Michael ist selbst Vikar und hat nun eine neue Stelle in Bad Neustadt, um dort nach zwei Monaten Elternzeit in den nächsten eineinhalb Jahren sein Vikariat abzuschließen – ohne Auto geht da derzeit kaum etwas, die Abstimmung von Terminen ist, wie in vielen Familien, eine schwierige Aufgabe. Dass die junge Pfarrerin für den Religionsunterricht im Augenblick mehrmals in der Woche bis nach Werneck fahren muss, macht die Sache nicht leichter. Im neuen Schuljahr hofft sie auf einen Einsatz in der Grundschule vor Ort. „Dann sehe ich auch dort die Kinder, die mir in meiner Arbeit anvertraut sind.“
In den letzten zwei Jahren hatte fast das gesamte Team der größten Kirchengemeinde im Dekanat gewechselt. Der Kirchenvorstand hatte die außergewöhnliche Situation genutzt, um die Arbeit der verschiedenen Pfarrstellen völlig neu zu strukturieren. Die alten Sprengel und örtlichen Zuständigkeiten wurden aufgelöst. Stattdessen gibt es nun inhaltliche Schwerpunkte, die sich ergänzen. Gerade dieser gemeindliche Neustart, die Arbeit im Team und die besondere Struktur ist es, die Pfarrerin z. A. Greder an dieser Stelle so reizt. Auch, wenn es sofort losgeht mit den Schwierigkeiten, denn das alte Gemeindehaus ist bereits verkauft, der Ersatz muss erst gebaut werden. Wo ab Herbst die Gruppen stattfinden sollen, ist noch völlig offen. Aber sie zeigt sich optimistisch, dass sich auch dafür Lösungen finden werden.
Sie hat bereits viele Ideen, wie sie ihre Arbeit gestalten und mit Kindern und ihren Eltern und Großeltern in Kontakt kommen möchte. Die Vorfreude auf die neue Arbeit spürt man ihr ab. Aber erst einmal möchte sie hinsehen und hinhören, was schon da ist, was die Menschen sich von ihr wünschen, welche Ideen sie haben, wo sich schon Gruppen und Kreise gebildet haben.
Am Samstag, 26.3. um 14:00 Uhr wird sie in der Erlöserkirche Bad Kissingen durch Regionalbischöfin Gisela Bornowski ordiniert. Coronabedingt sind die Plätze begrenzt, daher wird um Anmeldung im Pfarramt Bad Kissingen gebeten (Tel. 0971-2747, Mail pfarramt.badkissingen@elkb.de)
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