Fulminanter Auftakt

German Staff Band der Heilsarmee eröffnete die 5. Deutsche Brass Meisterschaft

In diesem Jahr feiert das Stabsmusikkorps der Heilsarmee in Deutschland – die German Staff Band - ihr 25-jähriges Jubiläum. Sie ist Garant für Blechmusik auch höchstem Niveau.

Bad Kissingen, Freitag 30. Mai 2014 (klk). Feinste Musik in Blech hieß es am Wochenende in Bad Kissingen. 17 Brass Bands aus ganz Deutschland weilten für drei Tage in der Kurstadt, um in verschiedenen Leistungsstufen den jeweiligen Deutschen Meister zu ermitteln. Mit einem mitreißenden Konzert, das Herz und Sinne berührte, eröffnete die German Staff Band unter der musikalischen Leitung von Heinrich Schmidt im Großen Saal des Regentenbaues die 5. Deutschen Brass Band Meisterschaften.

Als Brass Band bezeichnet man ein Blechbläserensemble nach britischer Art. Die ersten Brass Bands entstanden um 1830 in Kohlebergwerken, Mühlen und Fabriken im Norden Englands. Bis 1895 entstanden allein in England rund 4000 Brass Bands. Eine Brass Band besteht in der Regel aus etwa 25 Blechbläsern, verteilt auf 17 Stimmen; hinzu kommen drei Schlagzeuger. Es überwiegen die Instrumente der Cornet-Familie, die vom hohen Sopran bis in die tiefste Kontrabasslage systematisch durchregistriert ist: Es-Cornet, B-Cornet, Es-Althorn, Tenorhorn, Euphonium, Es-Tuba, B-Tuba und Posaunen. Dahinter steckt die Erfahrung, dass jedes Instrument seine besten und charakteristischen Klangeigenschaften in der Mittellage hat.

Die Heilsarmee wird als Keimzelle der Brass Bands angesehen. Seit 1989 gibt es das heute bestehende Stabsmusikkorps der Heilsarmee in Deutschland – die German Staff Band. Die 30 Musiker kommen aus den Heilsarmeegemeinden der evangelischen Freikirche aus ganz Deutschland. Für die soziale Tätigkeit steht die Heilsarmee unter der Trägerschaft der Diakonie Deutschland. Konzertreisen führten das Stabsmusikkorps nach Großbritannien, in die Niederlande, die Schweiz und nach Schweden. „Es ist eine Ehre für uns, dass wir die Deutsche Brass Meisterschaft mit einem Konzert eröffnen dürfen. Wir wollen etwas lustiges spielen, denn das Ernste hören Sie bei den Wertungsspielen oft genug“, erklärte Bandleader Heinrich Schmidt. Mit seinem trockenen Humor führte er leicht und locker durch das Konzert und stellte sein Orchester und die einzelnen Stücke vor.

Ein facettenreiches Programm: vom christlichen Musical über zeitgenössische Brass-Band-Bearbeitungen, Swing, bis hin zum schwungvollen britischen Marsch. Mit Interpretationen auf höchstem musikalischem Niveau begeisterten die Musiker das Publikum auf Anhieb. Dabei hatten sie es nicht leicht, saßen doch unter den Zuhörern viele Mitglieder anderer Brass Bands, welche die Band und ihre Musik genau beobachteten. Ein besonderer Ohrenschmaus war die „Ouverture of Praise“, welche Bandmitglied Ruben Schmidt komponiert hatte. Eine gefühlsbetonte Ouvertüre, die alle Sinne reizte. Auch solistisch hatte die Band einiges zu bieten. Auf höchsten Leistungsstandard interpretierten Damian Lingard (Posaune) „Concert Piece for Trombone“, Stephen Kane (Euphonium) „The Better World“ und Alexander Valerstein (Cornet) „Longings“.

Sowohl die Band als auch die Solisten präsentierten bei dem Konzert eine beachtliche musikalische Leistung, die begeisterte und mitriss, die bei den Zuhörern Gefühlswelten aufbaute und Emotionen freisetzte. Einfach Musik, die begeisterte und sehr virtuos präsentiert wurde. Der riesige Applaus forderte am Ende des Konzerts viele Zugaben. Doch aus zeitlichen Gründen konnte nur eine Zugabe erfolgen – begannen doch schon zehn Minuten später an gleicher Stelle die ersten Wertungsspiele der Höchststufe. Das Konzert wurde vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet und wird mit Ausschnitten der Wertungsspiele demnächst gesendet.

(Text und Fotos: Peter Klopf)