Pfarrerin Christel und Pfarrer Friedrich Mebert in den Ruhestand verabschiedet
Bad Kissingen. Sie haben die evangelische Kirchengemeinde Bad Kissingen in einer Zeit des Umbruchs und der Vakanzen geprägt und organisatorisch neu für die Zukunft aufgestellt. Nun wurde das Pfarrersehepaar Christel und Friedrich Mebert in den Ruhestand verabschiedet.
Ihre letzte Feier in der Gemeinde hatten sich die beiden sicherlich festlicher vorgestellt: Bedingt durch Corona und zudem nach einem familiären Trauerfall verabschiedeten sie sich lediglich im engsten Kreis der Kolleginnen und Kollegen mit einem kleinen Gottesdienst aus der aktiven Arbeit. „In dir ist Freude, in allem Leide, o du süßer Jesu Christ“: Dieses bekannte Lied, das schon bei Christel Meberts Ordination zur Pfarrerin gespielt wurde, erklang zu Beginn von der Orgel, gespielt von KMD Jörg Wöltche. Es brachte die Gemütslage aller Anwesenden gut auf den Punkt.
Dekan Oliver Bruckmann erinnerte an den Gedenktag des Apostels Jakobus, des Pilgers, der an diesem Tag begangen wurde: „Euer Pilgerweg kommt heute an einer wichtigen Station vorbei. Es endet der pflichtgemäße Dienst – die Rechte aus der Ordination aber bleiben.“
Er blickte noch einmal zurück auf den fast 40jährigen Dienst der beiden in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern:
1982 begannen sie als Vikare ihre praktische Ausbildung in Seidmannsdorf und Creidlitz im Dekanatsbezirk Coburg. Anschließend kamen sie 1985 nach Aubstadt, wo Friedrich am 11.5.1985 und Christel am 20.11.1985 ordiniert wurden. Nach einigen Jahren in Karlstadt (1997 bis 2002) zog es sie nach Höllrich im Dekanatsbezirk Lohr. Friedrich wechselte bald darauf in den Schuldienst und blieb dort auch, als seine Frau 2011 die dritte Pfarrstelle in Bad Kissingen übernahm. 2014 erhielt er dann die zweite Pfarrstelle und 2016 übernahm Christel die erste Pfarrstelle und damit die Pfarramtsführung der mit Abstand größten Kirchengemeinde des Dekanats.
Dekan Bruckmann dankte den beiden für ihren engagierten Dienst, der weit über die Aufgaben in der Gemeinde hinausging. Sie waren vernetzt in der Gesellschaft und auch im Dekanat; Christel Mebert war Mitglied des Dekanatsausschusses, des höchsten Entscheidungsgremiums auf Dekanatsebene. Beide hätten immer ja gesagt, wenn es um die Mitarbeit bei einem Projekt im Dekanat ging. Zudem hätten sie viele Krankheits- und Vakanzvertretungen stemmen müssen. „Wir wissen wirklich, was wir an Ihnen hatten.“
Beide blickten aber auch die Zukunft der Gemeinde über den eigenen Ruhestand hinaus, so Bruckmann. Sie haben gemeinsam mit dem Kirchenvorstand die Gemeinde weiterentwickelt mit einem mutigen Immobilienkonzept und der Entwicklung von Stellenprofilen, die die Gemeinde nun nach entscheidenden Jahren in eine gute Zukunft führen. „Sie hinterlassen ein wohl bestelltes Feld“, fasste Bruckmann seine Ausführungen zusammen.
Die große Beliebtheit der beiden und ihre Vernetzung zeigte sich bei den unzähligen, nicht enden wollenden Grußworten, die aufgrund der Situation von den meisten schriftlich abgegeben worden waren und die von Marie-Luise Biedermann und Klaus Lotter aus dem Kirchenvorstand lediglich in Auszügen vorgelesen wurden. Vor Ort würdigten Senior Dr. Wolfgang Weich für das Pfarrkapitel, der katholische Kollege Gerd Greier sowie der Kirchenvorstand die Arbeit der beiden.
Christel Mebert bedankte sich zum Schluss für alle guten Worte und die wunderbare Zusammenarbeit. „Es war uns eine Ehre, in dieser Kirchengemeinde gewesen zu sein.“