Ein Stück überschaubare Heimat

Vom Karl-Rohrbacher-Zimmer zum Karl-Rohrbacher-Saal

Pfarrerin Gisela Bruckmann und Dekan Oliver Bruckmann gottesdienstlich vereint

Schweinfurt, So., 15. Januar 2017. Aus dem Zimmer in der Frauengasse 6 ist ein Saal geworden, der Name aber geblieben. Nach Karl Rohrbacher, vom 1. September 1945 bis 1965 evangelischer Pfarrer in St. Salvator, ist er benannt. Diesem war es in der schweren Nachkriegszeit zu verdanken, dass das Gotteslob im Zürch nicht zum Schweigen kam. Er ließ die 1944 bei einem Luftangriff zerstörte Kirche in den 50er Jahren wieder aufbauen.

Durch Entfernung der Trennwand zwischen dem Eingangsbereich und dem bisherigen Zimmer entstand ein Raum für nunmehr gut 50 Personen – mit fast barrierefreiem Zugang. Zudem lässt der Einbau einer kleinen Küchenzeile und die Aufstellung eines Klaviers nunmehr vielfältige Veranstaltungsmöglichkeiten zu.

Letztlich wurde der Umbau deshalb nötig, um dem Kindergarten seinen alleinigen Platz im Spalatinhaus einzuräumen. Bisher musste er ihn mit anderen Gemeindegruppen, etwa dem Frauenfrühstückskreis, teilen.

Laut „Hausherrin“, Pfarrerin Gisela Bruckmann, soll der Saal „ein Stück überschaubare Heimat in einer unübersichtlich gewordenen Welt“ sein. Der Einweihung voraus ging ein von ihr gestalteter Nachmittagsgottesdienst in der mit vielen Kerzen noch einmal weihnachtlich dekorierten St. Salvatorkirche. Ein letztes Mal erklang der Choral „O du fröhliche“. Dann wurde eingeladen zur „Inbesitznahme“ des neuen Saals, der sich jedoch für diesen speziellen Anlass als zu klein erwies.

Dekan Oliver Bruckmann segnete ihn und stellte ihn „in den Dienst Gottes an uns und in unseren Dienst für Gott“. Dieser Raum ermögliche, Erfahrungen zu machen mit Gott, miteinander als Gemeinde und auch mit sich selber. Petra Hurth am Klavier und Karin Baltes mit Klarinette sorgten für kurzweilige musikalische Untermalung beim anschließenden Imbiss.

Am Ende bedankte sich Architekt Werner Stretz (Üchtelhausen-Zell) für den erteilten Auftrag sowie für die Mithilfe vieler Freiwilliger aus der Gemeinde, die die Kosten senken halfen. Die Auslagen von gut 30.000 € werden je zu einem Drittel durch Kirchensteuermittel, aus der landeskirchlichen Ergänzungszuweisung für die Gemeinde und von ihr selbst aufgebracht.