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Aktionen der Citykirche

 

Der letzte Schrei: die Wagenkirche

   
Nicht nur fürs Geistliche da: Immerhin tun sie auch etwas für ihren Körper: Pastoralreferent Günter Schmitt u. Pfr. Heiko Kuschel; im Hintergrund: das Schweinfurter Rathaus

Nein, St. Johannis (im Hintergrund links) braucht die Konkurrenz dieser kleinen - und doch so groß wirkenden - Schwester nicht zu fürchten. (Fotos: Bergler)

 

 

Ein Bischof als Zugpferd

Schweinfurt, 23. März 2012. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat das zu seiner Diözese Würzburg gehörende Stadtdekanat Schweinfurt drei Wochen lang visitiert. Was er unter "visitieren" versteht, nämlich "besuchen und kontrollieren", gab er unumwunden bei seinem Rundgang durch die Schweinfurter Innenstadt zu. Er hatte sich der wöchentlich veranstalteten Aktion der "Wagenkirche", in trauter Ökumene angeführt von Citypfarrer Heiko Kuschel und Pastoralreferent Günter Schmitt, angechlossen und genoss sichtlich das Bad in der überschaubaren Menge. 

Drei Wegstationen steuert die Wagenkirche (fast) jeden Freitag an: den Markplatz, die Spitalgasse und den Wichtermann-Platz. Nein, seine Teilnahme sei "keine Art Bußübung", dementierte der Bischof auf die sicher nicht ernst gemeinte Nachfrage. Als gebürtiger Kölner fühle er sich auch nicht an den heimatlichen Karnevalsumzug erinnert, obgleich ihm Pfr. Kuschel Karamellen offerierte. Vielmehr wolle er Kirche mitten unter den Menschen demonstrieren. "Kirche ist vom Volk Gottes gebildet" und: "Gemeinsam haben wir eine kräftige Stimme." Darum solle man aufeinander zugehen und Freud und Leid miteinander teilen.

Und dies tat Bischof Hofmann denn auch, lief zielstrebig auf die Leute zu, die eigentlich gerade den Schweinfurter Fischmarkt besuchen wollten, und  tauschte mit ihnen Gedanken aus. Nach dem bevorstehenden verkaufsoffenen Sonntag befragt, entgegnete er, der Sonntag sei dazu da, dass man frei sein könne für andere Dinge als nur für Konsum. Aber da die Läden erst am Nachmittag öffnen würden, sei doch zuvor der Besuch eines Gottesdienstes möglich. "Keiner ist aus der Kirche dümmer herausgegangen als hinein!" Beim Quiz, das dann Pastoralreferent Schmitt mit dem Bischof veranstaltete, gab sich dieser freilich recht wortkarg (lesen Sie hier zwei der Fragen - Quiz Nr. 37!).

Jedenfalls war es für einige der 53.000 Schweinfurter eine überraschende Begegnung mit einem bzw. gar ihrem geistlichen Oberhirten, an die sie sicher gerne zurückdenken werden. Die Wagenkirche wird an den nächsten Freitagen ihre gewohnte Runde machen - freilich dann wieder ohne prominentes Zugpferd.

 

 

Oben links: Die Wagenkirchen-Crew Günter Schmitt u. Heiko Kuschel (2. Reihe) in einmaliger Verstärkung mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und dem kath. Stadtdekan Reiner Fries.

Oben rechts: Vor der Kulisse von St. Johannis und dem Fischmarkt suchte der Bischof Volksnähe

Links: Der Bischof in seltener Erklärungsnot. Pastoralreferent Günter Schmitt: "Nein, Ihre Antwort auf die Quizfrage ist leider falsch."

 

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Aus der Presse zitiert:

Kirche mit Rädern am Marktplatz:

Seltsames Dienstfahrzeug

Schweinfurt, 27. Mai 2011. [...] Diese Kirche ist zu klein, um betreten, aber zu groß, um übersehen zu werden – wie sie da auf dem Marktplatz steht. Sie hat einen Turm, aus dem es an diesem Freitag Punkt 12 Uhr läutet, aber die Klänge kommen vom Band. Das verrückteste aber ist: Diese Kirche hat Räder und wird von zwei Männern durch die Stadt gezogen.

Die erste „Ausfahrt“ mit ihrer Wagenkirche machten Heiko Kuschel und Günter Schmitt auf den Marktplatz. Kuschel ist Pfarrer der evangelischen Citykirche, Schmitt Pastoralreferent der katholischen Stadtkirche. Ihr neues Dienstfahrzeug ist also ökumenisch. Nach einer Tagung in Köln, bei einer Dienstbesprechung in einer Kölschkneipe, kam den beiden die ungewöhnliche Idee, mit einer rollenden Kirche direkt in die Stadt zu gehen. Als Baumeister engagierten sie Jugendliche und ihre Ausbilder von der GbF, der Gesellschaft zur beruflichen Förderung.

Fehlte nur noch der offizielle Segen, den die beiden Dekane Oliver Bruckmann (Evangelisch-Lutherische Kirche Schweinfurt) und Rainer Fries (Katholisches Dekanat Schweinfurt Stadt) gemeinsam spendeten, wobei Bruckmann betonte, dass Gott weder katholisch noch evangelisch sei. Gott grenze nicht ab, sondern wende sich zu. Sebastian Remelé sprach seinen Willkommensgruß nicht nur als Oberbürgermeister, sondern auch als Christ und betonte, Kirche müsse mehr auf die Menschen zugehen.

Kuschel und Schmitt wollen künftig jeden Freitag in der Mittagszeit irgendwo in der Fußgängerzone Station mit ihrer Wagenkirche machen und Impulse für das Wochenende geben. Angekündigt ist Humorvolles und Nachdenkliches. Außerdem hoffen die beiden, mit Passanten ins Gespräch zu kommen. [...] Die beiden sehen sich in der Tradition von Paulus, der auch durch die Städte gezogen ist, um die Botschaft vom liebevollen Gott zu verbreiten. Freilich hatte er weder eine Kirche auf Rollen bei sich, noch musste er mit den Tücken der Technik kämpfen wie Heiko Kuschel. Aufmerksamkeit erregte die Wagenkirche auf jeden Fall. Immer mehr Menschen scharten sich um das anfangs kleine Grüppchen. Wasser und Wein, beziehungsweise Sekt und Saft, gab es wohl nur diesesmal zum Start. Zum Lachen aber soll es immer etwas geben, kündigten die beiden Wagenzieher an.

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 28.05.2011, Text: Katharina Winterhalter)

Wollen Sie mehr über den "letzten Schrei" erfahren?: http://www.wagenkirche.de/

 

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MehrWegGottesdienst - Ein Gottesdienst für Zweifler

„MehrWegGottesdienst – Lebensthemen neu aufbereitet“, heißt eine Gottesdienstreihe, die die evangelische Citykirche in Zusammenarbeit mit der katholischen Stadtkirche (Citypastoral) entwickelt hat. Vier Mal im Jahr sollen Gottesdienste stattfinden, die sich durch ihre offene, kommunikative Struktur auszeichnen. Diese richten sich besonders an Menschen, die mit dem christlichen Glauben ihre Probleme und die deshalb Anfragen und Zweifel haben.
Der „MehrWegGottesdienst“ ist inspiriert von der „Thomasmesse“, einer Gottesdienstform, die sich in den letzten 25 Jahren von Finnland aus auch in Deutschland ausgebreitet hat. Untertitel der Thomasmesse: „Ein Gottesdienst für Ungläubige, Zweifler und andere gute Christen“. Besonderes Merkmal ist die starke und gleichberechtigte Beteiligung ehrenamtlich Mitarbeitender. In Deutschland wird heute eine Thomasmesse gefeiert, zu der oft mehrere Hundert Menschen kommen.

Premiere war am So., 7. Februar 2010, in der St. Johanniskirche. Thema: „Alles Maske? Gott ist anders. Ich auch.“

   
  Masken, hinten denen wir alle uns immer wieder verstecken           Meditative Tanzeinlage im Gottesdienst

Der zweite Gottesdienst fand am So., 18. April 2010, diesmal im Freien vor St. Johannis statt. Sein Thema lautete: "Wer ist Gott? Und wenn ja, wie viele?"

Der dritte Gottesdienst am So., 14.11.2010, in St. Johannis stand unter dem Thema "LebensWert" und fragte: Was macht mein Leben lebenswert? Was hindert mich vielleicht auch daran, ein erfülltes Leben zu führen? Welche Werte verfolge ich in meinem Leben? Und: Was hat Gott möglicherweise damit zu tun?

Ein weiterer Gottesdienst am So. 15.5.2011 hatte das Thema "Tot ist tot - Fortsetzung folgt?": Es wurden Fragen gestellt (und vielleicht auch beantwortet) wie: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Kommen wir noch einmal auf diese Erde? Oder haben wir nur ein einziges Leben?

Gottesdienst Nr. 5 wurde am So., 24. Juli 2011, auf dem Martin-Luther-Platz unter dem Titel "PhantaDU - schön verrückt" durchgeführt. Er drehte sich um das Thema "Phantasie": Du selbst bist für dein phantastisches Leben verantwortlich. Was machst du daraus? Ist es nur eintönig grau in grau oder besteht es aus vielen bunten, schönen Bausteinen?

Gottesdienst Nr. 6 war am So., 30. Oktober 2011, wieder in St. Johannis; Thema: "Wir sind Kirche. Und was bist du?"

Gottesdienst Nr. 7 fand am So., 18 März 2012, ebenfalls in St. Johannis statt.

Thema: "Danke! Ich darf":  Frei sein! Endlich mal alle Zwänge, Ängste, Beschränkungen beiseite schieben und leben! Das wäre doch was. Darf ich das? Wer hindert mich daran? Wo hört meine Freiheit auf, weil sie den anderen einschränkt? Was meint eigentlich die Bibel dazu? Die Zehn Gebote sagen: „Du sollst“ und: „Du sollst nicht...“ - Wo bleibt denn da die eigene Freiheit?

Der nächste MehrWegGottesdienst ist für den 20. Mai, 17.30 Uhr, geplant.

Weitere Infos bei Pfarrer Heiko Kuschel, Tel. (0 97 21) 477 08 98 oder auf http://www.mehrweggottesdienst.de.

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