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Imposanter Blick von der Maininsel über den Fluss auf Schweinfurts Skyline mit Schrotturm |
Diakonievorstand Jochen Keßler-Rosa mit Hardy Michael-Schröder, Leiter des Pflegezentrums Maininsel, und Barbara Mayerhofer, Mitglied der Geschäftsleitung für stationäre Altenpflege |
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Zweiter Bürgermeister Klaus Rehberger rühmte die Toplage des Pflegezentrums |
Pfarrerin Gisela Bruckmann: "Als von Gott geliebte Geschöpfe dürfen wir ihn auch im Alter an unserer Seite wissen." |
Schweinfurt, 15. Sept. 2012. Angesichts der angenehmen, frühherbstlichen Temperaturen wurde das Jubiläum „10 Jahre Pflegezentrum Maininsel“ im Freien begangen. Pfr. Jochen Keßler-Rosa, Vorstand des Diakoniewerkes Schweinfurt, begrüßte viele Hausbewohner und deren Angehörige, Mitarbeitende, Ärzte- und Apothekenvertreter sowie Ehrengäste aus Kirche, Kultur und Politik, darunter Dekan Oliver Bruckmann als Zweiten Vorsitzenden des Verwaltungsrates des Diakonischen Werkes, die Schweinfurter Stadträte Stefan Funk (CSU), Dr. Kurt Vogel (Die Freien) und Frank Firsching (Die Linke), im Besonderen aber Hannelore Schäfer-Gärdes mit ihrem Mann Fritz Schäfer, die sich als großherzige Förderer des Hauses erwiesen und es unter anderem mit Bildern ausgestattet haben.
Anschließend resümierte Keßler-Rosa die zehnjährige Geschichte der Einrichtung. Am 1. Oktober 2002 seien die ersten Bewohner eingezogen und bereits nach einem halben Jahr sämtliche 114 Plätze in allen Pflegestufen belegt gewesen. Seitdem liege die Auslastung kontinuierlich bei nahezu hundert Prozent. Der Diakoniechef unterstrich die von Anfang an getroffene strategische Entscheidung, sich bei diesem ehrgeizigen Projekt klar als kirchlicher Anbieter zu profilieren und im christlichen Auftrag gemeinnützig, nicht profitorientiert zu arbeiten.
Das Grußwort seitens der Stadt Schweinfurt überbrachte Zweiter Bürgermeister Klaus Rehberger, der die „wunderschöne Lage des Hauses in unmittelbarer Stadtnähe mit komfortabel eingerichteten Zimmern, betreut von 100 qualifizierten Fachkräften“, hervorhob. Damit sei die einstige „Insel der Unglückseligen“ – Stichwort Schlachthof! - in eine Insel der Seligen umgewandelt worden.
Sodann hieß Keßler-Rosa die neue Pfarrerin Gisela Bruckmann von St. Salvator / St. Johannis willkommen, zu deren Gemeindegebiet die Maininsel gehört. Gewiss sei es keine leichte Entscheidung, die eigene Wohnung zurückzulassen und in ein Pflegeheim zu gehen, betonte die Pfarrerin in ihrem geistlichen Wort, denn damit müsse man sich anderen anvertrauen, ja geradezu ausliefern und sich auch der eigenen Endlichkeit stellen. „Wer bin ich denn noch, wenn ich mich nicht mehr um alles kümmern kann?“ Aber trotz dieser Neuorientierung dürfe man Gott weiterhin an seiner Seite wissen, dessen Beistandszusage unverbrüchlich gelte: „Auch bis in euer Alter bin ich derselbe.“
Gerahmt wurde der Festakt von den jungen stimmen schweinfurt unter Leitung von KMD Andrea Balzer. Sie brillierten mit breit gefächertem Repertoire und unternahmen eine musikalische Weltreise mit alten und modernen, bekannten und neuen Weisen aus Deutschland, England, Israel und Japan. Eine Hausführung, Kaffeetrinken und ein kurzweiliges, folkloristisches Unterhaltungsprogramm rundeten die Feierlichkeit ab.
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Weitherziges Sponsoring der Maininsel durch Hannelore Schäfer-Gärdes und Fritz Schäfer |
Der Promi-Tisch (v.l.): Dekan Oliver Bruckmann, die Stadträte Frank Firsching u. Stefan Funk sowie 2. Bürgermeister Klaus Rehberger |
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Brillante, kristallklare Stimmen: die jungen stimmen schweinfurt mit Chorleiterin KMD Andea Balzer (links) |
Selbst Schweinfurts erste Weinkönigin Christina Schuhmann machte mit Radchaffeur ihre Aufwartung. |
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Schweinfurt, 6.11.2011. Der zentrale Gottesdienst am Diakoniesonntag fand in St. Johannis statt und stand diesmal unter dem Thema „Nächstenliebe – Gottesliebe“. Diakonie und Kirche gestalteten ihn gemeinsam. Pfr. Jochen Keßler-Rosa, Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt, wies bereits in der Begrüßung der Gemeinde auf die vielfältigen Aufgaben seiner diakonischen Institution hin. Trotz Sonntag seien im Augenblick rund 100 HelferInnen im Einsatz. 500 ältere, kranke Mitmenschen würden täglich besucht – „Nächstenliebe im Auftrag Gottes“!
Anschließend schilderte Keßler-Rosa anschaulich mehrere Fallbeispiele, wie Lebensgeschichten mittels diakonischer Hilfe fortgeschrieben werden konnten:
- Da kommt ein geistig zurückgebliebener Junge nicht mehr in der Schule mit. Das Jugendamt kümmert sich um ihn. Er akzeptiert das Haus Marienthal als sein Zuhause und wird nun bald seinen Schulabschluss machen.
- Des Weiteren: Herr F. ist arbeitslos geworden, hat zudem durch einen Unfall seine Arbeitsfähigkeit verloren; er verarmt, verwahrlost und erkrankt psychisch. Der sozialpsychiatrische Dienst nimmt Kontakt zu ihm auf, Herr F. kann in eine Wohngemeinschaft ziehen und neue Lebenspläne schmieden.
Dekan Oliver Bruckmann predigte über die Geschichte vom sog. Kämmerer aus Äthiopien (Apostelgeschichte 8,26-40): Dieser sei ein Gottsucher und damit ein die Quelle des Lebens Suchender gewesen, doch als Verschnittener von der frommen Gesellschaft ausgegrenzt worden. Heutzutage sei aber Inklusion gefragt, um Zugehörigkeit zu Gemeinschaft und Gemeinde zu ermöglichen. Die Diakonie schaue und höre sorgfältig darauf, wie es dem anderen gehe und was für ihn not-wendig (!) sei. Sie wolle zum Weggefährten auf Augenhöhe werden.
Bruckmann: „Gott interessiert sich für uns. Er schickt uns als seine Boten, als seine Diakoninnen und Diakone. Menschendienst – Gottesdienst: Wo ist da der Unterschied?“ Gottesliebe sei allemal verpackt in unserer zwischenmenschlichen Liebe.
Der Gottesdienst mündete aus in dem passenden Liedappell: „Brich mit dem Hungrigen dein Brot, sprich mit den Sprachlosen ein Wort, sing mit den Traurigen ein Lied, teil mit den Einsamen dein Haus.“
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Kirche und Diakonie auf einer Bank (v.l.): Dekan Oliver Bruckmann, Lektorin Elisabeth Dämmrich u. Pfr. Jochen Keßler-Rosa |
Dekan Bruckmann: Kanzelzeugnis über einen Zeugungsunfähigen der Bibel |
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Aus der Presse zitiert:
Der Kissinger Diakonie drohte die Insolvenz
Der "Übernehmer": Vorstand Jochen Keßler-Rosa (Foto: Bergler) |
Bad Kissingen. In wirtschaftlicher Schieflage befand sich das Diakonische Werk Bad Kissingen bereits seit einigen Jahren. Die gestiegenen Kosten eines Bauprojektes rund um das auf stark hängigem Gelände angesiedelte Pflegeheim Katharinenstift lasteten schwer auf der örtlichen Diakonie.
Weil gleichzeitig die Auslastung des Pflegeheims nicht ausreichte, wurde die wirtschaftliche Situation offenbar immer dramatischer. Die Lösung kommt aus der Nachbarschaft: Das Diakonische Werk Schweinfurt übernimmt die vier Einrichtungen der Kissinger. Nach den Worten von Jochen Keßler-Rosa bewahrte sie die Kissinger Diakonie damit vor der Insolvenz.
Mitarbeiter behalten Stellen
Keßler-Rosa ist Vorstand des Diakonischen Werks Schweinfurt und seit einigen Jahren gleichzeitig Geschäftsführer der Diakonie Bad Kissingen. Er überbrachte die Nachricht von der Übernahme des Pflegeheims Katharinenstift, der daneben angesiedelten Seniorenwohnungen Katharinenstift, des Sinnberg-Kindergartens und der Migrationsberatung am Freitag den Betroffen. Die Beschäftigten des Pflegeheims hätten die Botschaft „mit großer Erleichterung“ aufgenommen, erklärte Keßler-Rosa hinterher.
Die 48 Mitarbeiter, die zusammen 30 Vollzeitstellen belegen, behalten ihre Arbeitsplätze. Auch die Tariftreue bei der Bezahlung werde nicht in Frage gestellt, betonte Keßler-Rosa. So etwas gebe es bei der Diakonie Bayern nicht.
Verbesserung für Kindergarten
Die Leistungen der Kissinger Einrichtungen an Pflege und Betreuung sollen erhalten bleiben, hieß es am Freitag. Für den Sinnberg-Kindergarten werde eine „deutliche bauliche Verbesserung“ angestrebt. Die Migrationsberatung werde organisatorisch in die Sozialen Dienste der Diakonie im Dekanat Schweinfurt integriert.
Die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks Bad Kissingen hatte dem Übergang von Immobilien, Einrichtungen und Mitarbeitern zuvor einstimmig ihren Segen erteilt. So bleibe in Bad Kissingen weiterhin Diakonie drin, wo Diakonie drauf steht, erklärte laut einem Bericht aus der Versammlung Pfarrer Jochen Wilde. Er ist zusammen mit Stadtrat Klaus Lotter Vorsitzender des Diakonischen Werks Bad Kissingen.
Für den Übergang des Eigentums erhält das diakonische Werk Bad Kissingen von der Diakonie Schweinfurt eine Ablöse von 1,8 Millionen Euro. Nach Keßler-Rosas Angaben kann sie sich damit ihrer „Hauptbelastung entledigen“.
Ursache der Probleme ist nach Jochen Keßler-Rosas Einschätzung nicht alleine die wegen der Teuerungen beim Bau drückende Schuldenlast. Die Auslastung des Pflegeheims sei mit 70 Prozent einfach zu gering. Die Pflegesätze seien jeweils mit rund 95 Prozent Auslastung kalkuliert. Der Pflegebedarfsplan des Landkreises, sagt Keßler-Rosa, habe die Entwicklung auf diesem Sektor offensichtlich nicht treffend beschrieben.
Die Übernahme der Bad Kissinger Einrichtungen sei für die Schweinfurter Diakonie „schon ein Kraftakt“, bestätigte Jochen Keßler-Rosa auf Nachfrage. Die evangelische Landeskirche habe deshalb zu den 1,8 Millionen Euro eine namhafte Summe beigesteuert.
Das Diakonische Werk Schweinfurt war bereits vor der aktuellen Übernahme bereits selbst mit Einrichtungen wie dem Theresienstift oder mit der ehemaligen Kinderheilstätte an der Salinenstraße in Bad Kissingen vertreten.
(aus: Mainpost Bad Kissingen, 6. 8.11; Schweinfurter Tagblatt, 8.8.11; Text: Siegfried Farkas)
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Aus der Presse zitiert:
Schweinfurt. Die Stiftung "Schweinfurt hilft Scheinfurt" konnte 2010 vor allem dank der großen Spendenbereitschaft rund 20000 Euro für Menschen in Not bereitstellen. Wie sich bei der jüngsten Zusammenkunft von Kuratorium und Vorstand zeigte, dürfte dieses Ergebnis auch 2011 erreicht werden. Bei der gemeinsamen Sitzung unter der Leitung der Kuratoriumsvorsitzenden Christiane Michal-Zeiser informierte Beirat Uwe Kraus, dass Hilfsbedürftigen im ersten Vierteljahr mit 4853 Euro aus einer Notlage geholfen werden konnte.
Kraus, der Leiter der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) im Diakonischen Werk ist, berichtete, dass die überwiegende Zahl von Hilfsanträgen über die Wohlfahrtsverbände komme. 27 Mal wurde von Januar bis März 2011 unter die Arme gegriffen, im Durchschnitt mit 186 Euro. Allerdings: Vorherrschendes Thema sei die Verschuldung Hilfesuchender bei den Energieversorgern geblieben. Das Problem verschärfe sich noch. Oft lebten die Betroffenen in schlecht isoliertem Wohnraum oder würden beim Wohnungswechsel durch zwei Monatsmieten gleichzeitig belastet.
Bei der Diakonie will man sich mit dieser Problematik verstärkt beschäftigen und auch die anderen Wohlfahrtsverbände mit ins Boot nehmen, sagte Jochen Keßler-Rosa an, der im Vorstand stellvertretender Vorsitzender ist. [...] Die KASA ist dabei, eine Energieberatung für einkommensschwache Haushalte einzurichten. [...]
(aus: Schweinfurter Tagblatt, 27.4.2011, S. 25; Hannes Helferich)
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Schweinfurt. Wer realisiert schon, dass 10 Prozent der deutschen Bevölkerung eine so genannte (!) Behinderung – leiblich oder seelisch - haben! FORUM lebensArt, gemeinsames Projekt von Diakonie und Lebenshilfe Schweinfurt und Bad Kissingen, präsentiert sich bis zum 27. April 2011 – neben bereits gewürdigter Kunstausstellung (s. unten) – mit diversen Veranstaltungen zum Thema „Inklusion“. Ihr Ziel ist es, zu einem neuen Bewusstsein in der Gesellschaft beizutragen, um Menschen mit Behinderung anders wahrzunehmen.
Dazu konnte Pfr. Jochen Keßler-Rosa, Vorstand des Diakonischen Werkes, am Montag, den 11. April 2011 viele Interessierte zu einem öffentlichen Gesprächsabend im Saal des Alten Rathauses begrüßen. Referent war Wolfgang Trosbach, Sprecher der Lebenshilfe in Unterfranken, zugleich Vorsitzender der Lebenshilfe Würzburg. Als betroffener Vater – er hat einen Sohn mit Down-Syndrom – äußerte er zunächst eigene Gedanken zur Thematik „Inklusion“: wie er sein Kind trotz vieler Schwierigkeiten und Umwege in einem integrativen Kindergarten, später in einer Schule für geistig Behinderte unterbringen konnte.
Danach ging er voller Hochschätzung in vier Punkten auf die UN-Behindertenrechtskonvention (von der UNO-Generalversammlung 2006 verabschiedet, am 3. Mai 2008 in Kraft getreten) ein:
1. Sie bescheinige Menschen mit Beeinträchtigung das Recht, das Bewusstsein ihrer eigenen Würde auszubilden. Nur brauche diese Selbstachtung – so Trosbach – die Erfahrung sozialer Achtung durch die Gesellschaft, wofür sie die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen müsse.
2. Die UN-Konvention sehe Behinderung nicht mehr als Defizit, sondern als Ausdruck von Vielfalt an: „eine Quelle kultureller Bereicherung“. Daher sei „Behinderung“ inzwischen eher ein Schimpfwort geworden.
3. Die UN-Konvention fordere, dass die Gesellschaften ein verstärktes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln und soziale Inklusion auch tatsächlich verwirklichen.
4. Sie konzediere Menschen mit Beeinträchtigung auch das Recht auf Sexualität, Partnerschaft und Familie.
An den Vortrag schloss sich eine Podiumsdiskussion, moderiert von Pfr. Keßler-Rosa, an. Er befragte Johanna Bonengel, Leiterin des Bayernkollegs, Dekan Oliver Bruckmann, Theaterintendant Christian Kreppel und Landrat Harald Leitherer zu ihren bisherigen Erfahrungen mit Inklusion. „Warum tun wir uns so schwer mit der Inklusionsdebatte?“
Offenbar ist die Lobby dafür noch nicht stark genug. Außerdem erzeugt alles, was anders ist, zunächst Angst. So befürchtet Frau Bonengel eine radikale Veränderung des bisherigen, „auf Selektion“ basierenden Schulsystems. Eine integrative Schulform würde zudem eine völlig neue Ausbildung von Lehrkräften bedingen.
Landrat Leitherer warnte deshalb davor, Inklusion „über alles“ stellen und nur gut gemeinten Idealismus an den Tag zu legen. Inklusion könne z.B. nicht das Ziel der Abschaffung aller Sonderschulen haben. Er selbst lobte die Arbeit der in Trägerschaft des Landkreises Schweinfurt stehenden Heideschule zur Lernförderung in Schwebheim. Eher sollte es mehr Gelegenheiten zur Begegnung geben.
Dem pflichtete Dekan Bruckmann bei: „Wir müssen für die Erfahrungen von Menschen ohne Behinderung mit Menschen mit Behinderung sorgen.“ Auch auf unsere Sprache, die alles, was wir denken, verrate, gelte es zu achten. So sei sein Vater, der im Krieg ein Bein verloren hatte, als „Kriegsversehrter“, aber nicht als Behinderter bezeichnet worden. Bruckmann gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass in unserem Reden, vor allem aber in unserem praktischen Handeln, das biblische Menschenbild Gestalt gewinnen werde.
Dass eine Zuhörerin sich dabei mehr Unterstützung gerade seitens der Kirche wünschte, sollte man daher als Impetus, nicht als Kritik verstehen.
Waren fast einer Meinung: Dekan Oliver Bruckmann und Landrat Harald Leitherer | Wolfgang Trosbach hielt äußerlich einen heiteren, aber in seiner Tiefe nachgehenden Vortrag. |
Das Diskussionsforum (v.l.): Wolfgang Trosbach, Christian Kreppel, Johanna Bonengel und Harald Leitherer | Zwei fehlen noch: Dekan Bruckmann und Moderator Jochen Keßler-Rosa |
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Schon die Schriftzüge "Ich und Du" auf dem Typografischen Triptychon der Diplom-Designerin Anna Carina Fries bildeten eine gute Hinführung zum Ausstellungsthema „Inklusion“. Dafür erhielt sie den Sonderpreis der Jury. | Musikalisch zum Ausdruck gebrachte Integration: die Gruppe Pankara Siku (Ltg.: Juan Osorio, links) |
Die drei Initiatoren der Kunstausstellung (v.l.): Herbert Rupp, OB Sebastian Remelé u. DW-Vorstand Jochen Keßler-Rosa | Smalltalk beim anschließenden Rundgang: Kathi Petersen (Schweinfurts SPD-Vorsitzende) mit Pfr. Keßler-Rosa und Herbert Rupp |
Schweinfurt, 28. März 2011. „Es ist normal, verschieden zu sein“. Mit diesem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker brachte Herbert Rupp, vormaliger Leiter der OBA (Offene Behindertenarbeit), jetzt Leiter der Ehrenamtsakademie des Diakonischen Werkes Schweinfurt (DW) und im "FORUM lebensArt" engagiert, den Zweck der Gemäldeausstellung auf den Punkt.
Gut 50 behinderte und nicht behinderte Künstler aus ganz Deutschland hatten im Rahmen eines ausgeschriebenen Wettbewerbs zum Thema INKLUSION 130 Werke eingereicht, von denen nun 60 im Alten Rathaus ausgestellt sind – Reflexionen und Sichtweisen auf eine lange Zeit tabuisierte Problematik.
Für Initiative und Organisation zeichnet das "FORUM lebensArt" verantwortlich: eine überörtliche Initiative von Diakonie und Lebenshilfe, die zur gut frequentierten Vernissage mit Preisverleihung einlud. Pfr. Jochen Keßler-Rosa, DW-Vorstand, würdigte daher in seiner Begrüßung „das Tandem“ Diakonie und Lebenshilfe. Dr. Bernd Kraus, stellvertretender Vorsitzender der Lebenshilfe Schweinfurt und Bad Kissingen, lobte sodann, dass diese Ausstellung signifikanterweise „im Wohnzimmer unserer schönen Stadt“ und das heißt, „in der Mitte unserer Gesellschaft“, ermöglicht worden sei. Denn nach der Vernichtung lebensunwerten Lebens im Dritten Reich hätten - abgesehen vom Engagement einiger Vereine - Behinderte noch Jahrzehnte am Rand der bundesbürgerlichen Gesellschaft gelebt.
Haus- und Schirmherr Sebastian Remelé, Schweinfurts OB und Jurist, erinnerte in seinem Grußwort an das 2006 von der UNO-Generalversammlung verabschiedete und 2008 in Kraft getretene Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Der englische Begriff "inclusion" lasse sich leider nur unzureichend im Deutschen mit „verstärkter Integration“ wiedergeben. Die Behindertenrechtskonvention habe hierzulande u.a. folgende praktische Konsequenzen: volle Einbeziehung Behinderter in die Gemeinschaft (Inklusion!), gleiche Anerkennung vor dem Recht, freier Zugang zur Bildung, angemessener Lebensstandard, sozialer Schutz sowie Teilhabe am kulturellen Leben, an Erholung, Freizeit und Sport.
Anschließend bot bereits erwähnter Herbert Rupp in seinem Vortrag eine Interpretation ausgewählter Bilder der Ausstellung. Kunst könne Mut machen, bestehende Probleme anzugehen und sie vielleicht auch zu lösen. Eindrucksvoll sein Appell: „Möge aus dieser Ausstellung eine neue Einstellung werden! Nicht mehr träumen – einfach machen!“
Am Ende wurden drei Bilder anwesender KünstlerInnen prämiert: Den 1. Preis bekam Hartmut Renner aus Halle für sein Gemälde „Sünde (Gebärdensprache – Linkshänder)“ verliehen.
Währenddessen unterhielt das Panflöten-Ensemble Pankara Siku unter Leitung von Juan Osorio mit feurigen lateinamerikanischen Rhythmen. Danach war der individuelle Rundgang durch die Rathaushalle freigegeben.
Ein gerade für theologisch Interessierte höchst ausdrucksstarkes Bild hat die aus Russland stammende Künstlerin Helena Chataline leider nicht für eine Abbildung im Internet freigegeben. Ihr Abendmahlsgemälde (Titel: „Wir“) kontrastiert nämlich Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde vom Letzten Abendmahl (im Hintergrund) mit einer opulenten, dekadenten Fressorgie aus unseren Tagen (im Vordergrund), um damit sozialkritisch die Betrachter zu fragen, was denn heute die Moral ausmache. Der bis zum 27. April laufenden Ausstellung ist zu wünschen, dass die gezeigten Zukunftsvisionen keine Traumbilder bleiben, sondern sich schon heute in unserem Miteinander verwirklichen.
1. Preis: "Sünde" (in Gebärdensprache von Linkshändern) von Hartmut Renner |
3. Preis: "Pure Leidenschaft" von Bernd Paul |
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Schweinfurt, 2.12.2010 (kör). Die Stiftung Schweinfurt hilft Schweinfurt hat in den ersten zehn Monaten des Jahres gut 16 000 Euro für notleidende Menschen in der Stadt und im Landkreis ausgeschüttet. Bis zum Jahresende wird diese Summe auf rund 20 000 Euro ansteigen. Darüber haben sich Kuratorium und Vorstand der Stiftung bei einer gemeinsamen Sitzung unter der Leitung der Kuratoriumsvorsitzenden Christiane Michal-Zaiser verständigt. Für das nächste Jahr sind Einnahmen und Ausgaben in derselben Größenordnung geplant. [...]
Uwe Kraus, Leiter der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit im Diakonischen Werk, der im Kuratorium die Nachfolge von Klaus Wanka angetreten hat, berichtete, dass die überwiegende Zahl von Hilfsanträgen über die Wohlfahrtsverbände komme. Im laufenden Jahr konnten 80 Menschen unterstützt werden. Vorherrschendes Thema sei die Verschuldung der Hilfesuchenden bei Energieversorgern, berichtete Kraus. Diese Problem verschärfe sich zusehends. Oft lebten die Betroffenen in schlecht isoliertem Wohnraum oder würden beim Wohnungswechsel durch zwei Monatsmieten gleichzeitig belastet. Bei der Diakonie werde man sich mit dieser Problematik verstärkt beschäftigen und auch mit den Versorgern sprechen. Die Stadtwerke in Nürnberg beispielsweise engagierten sich sehr in der Beratung.
Spendenkonto: Sparkasse Schweinfurt, 32326.
(Aus: Schweinfurter Tagblatt, 2.12.2010, S. 25; Text: Karl-Heinz Körblein)
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Schweinfurt. Eine Feier mit gleich mehreren Anlässen haben rund 300 Gäste am Samstag im Naturfreundehaus erlebt: 35 Jahre Offene Behinderten Arbeit (OBA) und Abschied vom Gründer und langjährigen Leiter Herbert Rupp […] |
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Vorstand Jochen Keßler-Rosa im Gespräch mit OB-Kandidatin Kathi Petersen (SPD) | Dekan Oliver Bruckmann beglückwünschte den Initiator der Ehrenamtsakademie Uwe Kraus |
Schweinfurt, 01. März 2010. Ein farbenprächtiger „Markt der (ehrenamtlichen) Möglichkeiten“ präsentierte sich im Evangelischen Gemeindehaus. Schweinfurter Institutionen und Organisationen warben mit Informationsständen um ehrenamtliches und soziales Engagement: unter ihnen die Bahnhofsmission, die Offene Behindertenarbeit (OBA), das BRK, Caritas, Johanniter, die Schweinfurter Tafel und Kindertafel sowie die Arbeiterwohlfahrt – kurzum: „eine reichhaltige Palette für ehrenamtliches Engagement“, wie es Dekan Oliver Bruckmann, der den Abend moderierte, auf den Punkt brachte.
Grund dafür war die Einladung des Diakonischen Werkes in Kooperation mit anderen Wohlfahrtsverbänden zur Auftaktveranstaltung samt Vorstellung der neu gegründeten Ehrenamtsakademie - übrigens der ersten in Bayern. Dazu schreiben die beiden Protagonisten der Steuerungsgruppe „Ehrenamt“ Uwe Kraus (DW-Projekt „Tatendrang“) und Herbert Rupp (bisher Leiter der OBA) im ersten Programmheft: „Ehrenamt, freiwilliges Engagement – das ist eine Chance für jeden Einzelnen, sich einzumischen und mit zu gestalten. Die Ehrenamtsakademie bietet neben attraktiven Qualifizierungsmöglichkeiten auch organisationsübergreifenden Erfahrungsaustausch für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende.“ Der ehrenamtliche Akademieleiter Rupp betonte vor vollem Haus, dass sich 23 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich engagieren: „Ehrenamtliche leben glücklicher.“
Den Hauptvortrag des Abend hielt DW-Vorstand Jochen Keßler-Rosa über das Thema „Soziales Kapital nutzen – aktiv sein für andere“: Mit steigender Lebenserwartung würden beispielsweise betreuungsintensive Erkrankungen wie Demenz zunehmen. Wer aber kümmere sich um die Betreuung der immer größer werdende Zahl von Pflegebedürftigen zu Hause, zu denen wir selbst bald gehörten? Zum anderen: Wie sei Menschen in Armut zu helfen – insgesamt 11.500 in Stadt und Landkreis? Wie ließen sich Menschen mit Migrationshintergrund besser integrieren – 6.500 Ausländer und 7.500 Spätaussiedler in der 53.500-Einwohnerstadt Schweinfurt? Angesichts des drohenden Kollapses der Sozialsysteme stellten Menschen, die für andere da seien, „ein soziales Kapital“ dar. Keßler-Rosa plädierte für „eine Kultur der hilfsbereiten Nachbarschaft“. Es bedürfe neben der Ehrenamtsakademie auch einer Ehrenamtsbörse, konsequenter Qualifizierung, Begleitung und Ermutigung der Ehrenamtlichen sowie mit Hauptamtlichen zu besetzenden Anlaufstellen in Stadtteilen und Wohnvierteln zwecks Organisation und Moderation. Seine Vision heißt „Quartier hoch vier“ mit den vier Aspekten „Wohnen“, „Gesundheit“, „Teilhabe“ und „Bildung“. Nur so ließen sich soziale Unruhen abbauen, ein positiver Standortfaktor erzielen und ein intaktes Sozialsystem im Quartier aufbauen.
Erwartungsgemäß ging Keßler-Rosa mit der Stadtverwaltung hart ins Gericht und kritisierte den Abbau von Sozialausschüssen. Aber auch von den Kirchengemeinden forderte er mehr Offenheit gegenüber dem gestarteten Ehrenamt-Projekt. Natürlich ergriffen in der anschließenden lebhaften Aussprache auch die (fast vollzählig) erschienenen OB-Kandidaten das Wort und zollten der Keßler-Rosa-„Predigt“ einhelliges Lob.
Die Veranstaltung stieß auf breites Interesse | Brigitte Buhlheller präsentierte den Evangelischen Frauenbund |
Der Infostand des katholischen Gesprächsladens mit Mitarbeiterin Wrobel und Leiter Robert Bundschuh | Die Ökumenische Krankenhaushilfe mit Mitarbeiterin und Leiterin Christa Weinzierl durfte genauso wenig fehlen |
Schweinfurt. Dass soziale Arbeit dringend gebraucht wird und ein gemeinnütziger Wohlfahrtsverband viel zu tun hat in diesen Zeiten, zeigt der Jahresbericht der Diakonie im Dekanat Schweinfurt deutlich. Seit 1998 ist der Umsatz jährlich durchschnittlich um 10% angestiegen. Ein klares Zeichen dafür, dass mehr Menschen Hilfe, Rat und Pflege benötigen und diese Hilfe umfangreicher geworden ist. Vom einmaligen Kontakt mit der kirchlichen allgemeinen Sozialarbeit bis zur regelmäßigen ambulanten Suchttherapie, von der Schwangerenberatung bis zur Intensiv-Pflege in der letzten Lebensphase - das Angebot der Diakonie umfasst nahezu alle Felder der sozialen Arbeit und der christlichen Nächstenliebe. 480 Hauptamtliche und 180 ehrenamtlich Mitarbeitende bei einem Jahresumsatz von 17,9 Mio. Euro zählte das Schweinfurter Diakonische Werk im Berichtsjahr.
Höhepunkte und Zeichen der lebendigen Entwicklung waren nach den Ausführungen des hauptamtlichen Vorstands der Diakonie, Jochen Keßler-Rosa, die Eröffnung des Seniorenhauses Kramerswiesen in Oerlenbach mit vier Hausgemeinschaften für pflegebedürftige Senioren sowie die Kunstwerkstatt der Offenen Behindertenarbeit (OBA), in der so wunderschöne Bilder gemalt werden. Beides seien Beispiele eines großen Engagements aller Mitarbeitenden für die Belange der Menschen, die ohne Unterstützung nicht leben können oder nicht gleichberechtigt am Leben teilnehmen können, so Keßler-Rosa weiter.
Der vor 60 Jahren in der Nachkriegszeit aus der Inneren Mission hervor gegangene kirchliche Verein hat 240 Mitglieder, darunter alle Kirchengemeinden im Evang.-Luth. Dekanat Schweinfurt. Ein Verwaltungsrat beaufsichtigt die Arbeit der 22 Dienste und Einrichtungen und trägt Sorge dafür, dass Diakonie sowohl an der richtigen Stelle hilft, als auch dauerhaft helfen kann, d.h. dass wirtschaftlich vernünftig gehandelt wird.
2008 wurde der Verwaltungsrat neu (wieder)gewählt. Ihm gehören an: Klaus Eckhardt (1. Vorsitzender), Dekan Oliver Bruckmann (2. Vorsitzender) sowie Hannelore Schäfer-Gärdes, Erna Rauscher-Steves und Gisela Balandat (ab 2009). Über ein Betriebsergebnis in Höhe von 81.000,- € und damit 0,05% vom Umsatz konnte der Mitgliederversammlung berichtet werden; eine kleine Summe in der Relation, aber doch genug, um für 2009 auch die Dienste abzusichern, die immer unterfinanziert sind, wie z.B. die Wohnungslosenhilfe, die Offene Behindertenarbeit und die Flüchtlingsberatung.
Aktuelles Diskussionsthema der Diakonie sind die Folgen der Wirtschaftskrise. Viele Menschen suchen Rat, weil die Sorge um den Lebensunterhalt größer wird. Spürbar wird die Veränderung aber auch daran, dass die Pflegedienste erst später gerufen werden und man länger versucht, sich selbst zu helfen, was nicht immer gut gelingt. Aber auch die Qualität der Krankenpflege und der Beratung wird immer wieder thematisiert. Pflegefehler darf es nicht geben, und schlechte Beratung kann dramatische Folgen haben, darüber sind sich alle Mitarbeitenden und Verantwortlichen im Klaren. Deshalb werden Qualitätsmanagement und gute Ausbildung groß geschrieben und die Rückmeldungen der Klienten und Patienten und des Medizinischen Dienstes sehr ernst genommen.
Zur Perspektive diakonischer Dienste äußerte sich Keßler-Rosa ebenfalls. Das freiwillige Engagement von Ehrenamtliche in allen Arbeitsbereichen werde weiter entwickelt und Erfolge seien sichtbar. Ehrgeizig und noch in der Vorplanungsphase sind die Überlegungen zur Erweiterung um einen Hotelbereich im Haus der Begegnung am Ellertshäuser See. Im Übrigen werde man alle Energie und Kreativität benötigen, um einen Rückschritt in den sozialen Angeboten aufzuhalten.
Weitere Informationen sowie der komplette Jahresbericht unter http://www.diakonie-schweinfurt.de. Soziale Dienste Tel. 2087-0 oder 2087-102.
(Text: Jochen Keßler-Rosa; Foto: Peter Klopf)
Der neu gewählte und ergänzte Verwaltungsrat des Diakonischen Werkes Schweinfurt (von links): Jochen Keßler-Rosa, Dekan Oliver Bruckmann, Hannelore Schäfer-Gärdes, Gisela Balandat, Erna Rauscher Steves und Klaus Eckhardt (Vorsitzender). |
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Schweinfurt, 4.8.2008. 1,64€ im Monat für Schulmaterial sind im Arbeitslosengeld II oder in der Grundsicherung enthalten. Aber eine gute Bildung und Ausbildung von Anfang an ist wichtig. Das richtige Schulmaterial ist dafür die Voraussetzung. Gerade zur Einschulung sollen die Kinder aus ärmeren Verhältnissen nicht das Gefühl der Benachteiligung bekommen. Mit diesem Problem beschäftigen sich die Mitarbeitenden von Sozialdiensten und auch die Lehrkräfte vor allem zu Beginn eines Schuljahres täglich. Im Bewusstsein dafür, dass es sich hier auch nur um eine kleine Geste handelt, reagiert die Diakonie Schweinfurt darauf mit folgender Vorankündigung:
Vom 8. – 30. September können Familien, Mütter oder Väter, deren Kinder im 1. Schuljahr eingeschult werden und deren finanzielle Möglichkeiten nicht ausreichen, einen Einkaufsgutschein im Wert von 30 € beim Sozialdienst der Diakonie (KASA = Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit) in Schweinfurt, An den Schanzen 6, abholen. Voraussetzung ist der Nachweis über die persönliche finanzielle Lage oder auch der Berechtigungsschein für die Schweinfurter Tafel.
Der Vorstand des Diakonischen Werks Schweinfurt, Jochen Keßler-Rosa kündigt an, dass die Diakonie Schweinfurt für diese Aktion als Sockelbetrag zunächst 3000,- € zur Verfügung stellt. Weitere Spenden werden gerne entgegengenommen:
Diakonisches Werk Schweinfurt, Zweck: „Schultüte“, Kto.Nr. 582, Flessabank SW, BLZ 79330111. Für den Fall, dass eine größere Spendensumme zusammen kommt, wird die Ausweitung der Aktion auf das 2. Schuljahr in Aussicht gestellt. Über die Presse wird dann rechtzeitig informiert werden.
Kontakt: Klaus Wanka, Tel. 09721-2087108 oder E-mail wanka@diakonie-schweinfurt.de, Schweinfurt, An den Schanzen 6
(Text: Peter Klopf)
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Schweinfurt, 12.07.2008. Der Himmel war tatsächlich stark bewölkt, aber das milde Wetter „hielt“. Schirme konnten in der Tasche bleiben. Die Diakonie hatte am Wochenende des 12./13. Juli zum 4. Kunsthandwerk-, Garten- und Töpfermarkt in den Innenhof-Park des Alten- und Pflegeheims Wilhelm-Löhe-Haus geladen. 39 Aussteller präsentierten ein weit gefächertes Angebot für jede Geldbeutelgröße: handgefertigte Keramik für Haus und Garten, Schmuck, Schnitzwerk und sogar Honig.
Die offizielle Eröffnung des Marktes nahmen Hausleiter Diakon Günter Gundel, der Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt Pfr. Jochen Keßler-Rosa und – als Schirmherr – Dekan Oliver Bruckmann vor. Letzterer spannte deshalb tatsächlich einen roten Schirm auf und griff auf die Sentenz aus Psalm 91 zurück: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt ..., der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Gott sei der eigentliche Schirmherr unseres Lebens, betonte Bruckmann und lobte, dass die Diakonie mitten in der Stadt präsent sei und die Menschen im Löhe-Haus gut aufgehoben und behütet wären. Vor allem aber sei es ein offenes Haus. Die Bewohnerinnen und Bewohner befänden sich „mitten im Leben“ und könnten an gesellschaftlichen Ereignissen teilhaben. „Gott segne uns und unsere Gemeinschaft!“
Neben den obligatorischen Verpflegungsständen gab es im Hausflur eine liebevoll, von Konfirmanden aus Münnerstadt konzipierte Ausstellung über das Leben und Wirken von Pfarrer Wilhelm Löhe, dem (bayerischen) „Vater der Diakonie“. Er wäre in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden. Seine Vision, dass sozusagen neben jeder Kirche eine Diakoniestation stehen sollte, ist inzwischen nicht nur in Schweinfurt Realität geworden.
Selbstredend: Schirmherr Dekan Oliver Bruckmann | Diakonie-Duo: Diakon Günter Gundel und Pfr. Jochen Keßler-Rosa |
Idylle inmitten der Stadt: der Innenhof des Wilhelm-Löhe-Hauses | Eine Konfirmandenarbeit: Ausstellung über Pfr. Wilhelm Löhe |
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(Text und Fotos: Peter Klopf)
Oerlenbach (klk), 01. Juli 2008. Neun Monate nach dem ersten Spatenstich feierte die Diakonie Schweinfurt gemeinsam mit zahlreichen Oerlenbachern Richtfest ihrer zukunftsweisenden Senioreneinrichtung in Oerlenbach. Die Diakonie hat sich bei der Entwicklung des Seniorenhauses „Kramerswiesen“, so der Name des Hauses, von einer Vision leiten lassen. In vier Hausgemeinschaften und einem Bereich mit vier barrierefreien Wohnungen finden 54 ältere Menschen Lebensraum mit einem Tagesablauf, der dem in einer Großfamilie nahe kommt. Schwerpunkt des Wohnangebotes ist die gute Pflege und Betreuung, aber auch die Integration in das Wohnumfeld in Oerlenbach. Die Gemeinde Oerlenbach engagiert sich finanziell und ideell durch die Finanzierung u. a. eines Veranstaltungsraumes im Haus, durch die Bereitstellung einer Hackschnitzelheizung und durch die Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Ehrenamtes und der Beteiligung im Ort. Das Haus wurde nach einem Konzept des Architekten Gerd Sambale (Neustadt/Aisch) und des Pädagogen Ernst Engelhardt (Hof) eingeschossig, in Holzständerbauweise und als Niedrigenergie-Haus, gebaut. Dabei berücksichtigte man alle Anforderungen an ein individuelles Wohnen und an die Erkenntnisse für eine gute Belüftung und Akustik.
Unter der Gesamtleitung von Barbara Mayerhofer wird das Haus voraussichtlich Ende September in Betrieb genommen werden. Wie der Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt, Pfarrer Jochen Keßler-Rosa, beim Richtfest ausführte, liege man mit dem Baufortschritt gut im Zeitplan. Die vier Wohnungen des „Betreuten Wohnens“ seien bereits zugesagt, und für die Pflegeplätze gibt es viele Interessenten. Auch Oerlenbachs Bürgermeister Siegfried Erhard zeigte sich sehr zufrieden mit dem Haus: „Wir wollten ein Haus das zur Gemeinde gehört. Deshalb bin ich froh, dass man als Einwohner Oerlenbachs im Alter auch hier im Ort bleiben kann.“ Erhard bezeichnete das Konzept des Haus als zukunftsweisend und als Vorzeigeobjekt in Unterfranken, von dem man sagen könne, hier werde gute Seniorenarbeit gemacht.
Oben links: Für Pfarrer Jochen Keßler-Rosa, dem Vorstand des Diakonischen Werkes Schweinfurt (l.), und Oerlenbachs Bürgermeister Siegfried Erhard (r.) werden mit dem Richtfest des Seniorenhauses Kramerswiesen Visionen wahr. Verantwortlich für das Haus ist Barbara Mayerhofer (Mitte).
Oben rechts: Der entscheidende Moment Links: Andächtige Augenzeugen: Neben dem Bürgermeister Dekan Oliver Bruckmann (Mitte) und Frau Pfarrein Susanne Rosa; hinten links: Pfr. Markus Vaupel/Bad Kissingen
Fotos: Klopf |