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Eine "Filialkirche" von Bad Kissingen befindet sich im acht Kilometer entfernten Bad Bocklet im weiten Tal der Fränkischen Saale.
Johanneskirche mit blauem Quader am Kirchturm: Anspielung auf die Wasser-Geist-Symbolik des Evangelisten Johannes (Joh 3,5) | Innen: Installaton schwebender weißer Holzblätter vor weißer Wand - Licht und Schattenspiel als Spiegelbild unseres Lebens |
Bad Bocklet, 20. April 2008. „Für das Beste der leidenden Menschheit“: So steht’s am frühklassizistischen Brunnentempel in Bad Bocklet zu lesen. Er wurde 1787 erbaut, nachdem die Heilwirkung der stark eisen- und kohlensäurehaltigen Stahlquelle entdeckt worden war und Gäste aus aller Herren Länder, Linderung von ihren Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen suchend, anreisten.
Die evangelische Johanneskirche datiert erst aus dem Jahr 2002 und ist das jüngste Kirchenbauwerk in unserem Dekanat. Zunächst lag sie einsam, auf grüner Wiese, ganz am Rande des Kurortes, abseits vom Zentrum der Bäderkultur. Inzwischen wird sie allmählich vom Neubaugebiet von Bad Bocklet absorbiert, womit sich wieder das Motto bestätigt, dass zusammenwachsen muss, was zusammengehört. Denn auch von ihr scheint heilende Wirkung auszugehen.
Zumindest an ihrem 5,5. Geburtstag war sie, wie es der für sie zuständige Bad Kissinger Pfarrer Jürgen Metschl ausdrückte, voller als zu Weihnachten. Anlässlich dieses wahrhaft „besonderen Jubiläums“ (Metschl), noch dazu am Kantate-Sonntag, wurde hochkarätig Musikalisches geboten – und zwar nicht nur Kirchenmusik, für die die Namen Georg Philipp Telemann und Antonio Vivaldi stehen, sondern auch Kammermusikalisches, nämlich die Suite für Streichorchester des erst 23-jährigen Leos Janacek. Unter dem Dirigat von Kantor Jörg Wöltche entfalteten ihre sechs Sätze, vor allem das Andante con moto, eine emphatische und zugleich empathische Wirkung. Vivaldis D-Dur-Gloria (RV 589), das neben den Bockleter Singfonikern einen 26-köpfigen Chor und zwei Solistinnen erforderlich machte, wurde von Martina Faber geleitet. Die Organistin und studierte Geigenlehrerin war übrigens auch die Initiatorin dieser festlichen Veranstaltung. Anrührend das von starker Alt-Stimme vorgetragene „miserere nobis“ („erbarme dich unser“), eindringlich die Chor-Bitte „nimm an unser Gebet“ und geradezu majestätisch gegen Ende das „tu solus Dominus“ („du bist allein der Herr“). Frenetischer Applaus war garantiert.
Grußworte unseres Dekans Oliver Bruckmann sowie von der katholischen Kirchengemeinde und der politischen Großgemeinde schlossen sich samt Stehempfang an. Bad Bocklet lohnt allemal einen (Kirchen-)Besuch.
Verschaffte sich Gehör bis in die letzte Reihe: Pfr. Metschl vor vollem Haus | Respektable Leistung: Sopranistin Christa Herrmann und Altistin Katrin Edelmann; links außen: Martina Faber |
Hatten in der ersten Reihe gut lachen: Dekan Bruckmann flankiert von Ehepaar Pfr. Wilde / Bad Kissingen | Grußwort des Dekans; dahinter: Altar aus Pappelholz mit dem "Lauf des Lebens" |
Impressionen aus Bad Bocklet: Kurpark mit Blick auf das Brunnenhaus, Bad Bocklets "Wahrzeichen" | Savoir-vivre oder: As you like it |
Lesen Sie auch: Einführung von Pfrin. Christel Mebert am 7.5.2011
und: Verabschiedung von Pfr. Jürgen Metschl am 27.9.2009