"Ich bims 1 Kühlschrank"

Jugendgottesdienst am Skaterpark

Unübersehbar mit beteiligt: Kath. Jugendliche der "kross - junge Kirche Schweinfurt"

Schweinfurt, So., 22. Juli 2018. Quo vadis oder: Qual der Wahl: Am letzten Wochenende vor den Sommerferien türmten sich regelrecht gottesdienstliche und kirchenmusikalische Angebote. Allein in Schweinfurt fand neben den traditionellen Sonntagsgottesdiensten ein Konzert der "Jungen Stimmen" statt, ein Sommerkonzert in St. Salvator und am Deutschhof, ein MehrWegGottesdienst – und der Abschluss der diesjährigen Jugendgottesdienst-Reihe 7teen7. Ehrlich, ein bisschen viel auf einmal ...

Von daher war es sehr erfreulich, dass an letztgenanntem Open-Air-Event am Skaterpark rund hundert Jugendliche und Junggebliebene teilnahmen und es sich auf der grünen Wiese bequem machten. Denn hier liegt doch die Zukunft der Kirche! Immerhin war es schon die fünfte 7teen7-Staffel, wie Dekanatsjugendleiterin Katharina von Wedel mit Freude und gewissem Stolz bekundete. Ihr Dank galt allen Helferinnen und Helfern, die immer wieder neu die Organisation verantworteten und für „spicy“ Ideen sorgten. Neben der Evangelischen Jugend beteiligten sich diesmal – optisch auffällig wegen ihres Kreuzes auf dem T-Shirt-Rücken – die katholische Jugend „kross – junge Kirche Schweinfurt“, der CVJM, die Jugend der Auferstehungskirche am Bergl unter Federführung von Gemeinde- und Jugendreferent Johannes Michalik und der CJB (Christlicher Jugendbund in Bayern) samt Prediger Christian Schwarzrock von der Landeskirchlichen Gemeinschaft.

„Lass dich überraschen, was das Jugendwort ‚Ich bims‘ alles für dich bereithält“, hieß es in der Einladung. Immerhin handelt es sich dabei um das Jugendwort des Jahres 2017! Es ist einfach eine absichtlich falsch geschriebene Form von „Ich bin‘s“. So bestand auch das Intro dieses Gottesdienstes in einem lustigen Kurzdialog zweier Jugendlicher in der sog. Vong-Sprache, laut Wikipedia ein Sprachstil mit veränderter Grammatik und vielen Anglizismen, – ironische Anspielung auf die schlechten Deutschkenntnisse mancher, kurzum: eine Verballhornung des Deutschen.

In einem ersten Aktionsteil wurden zwei verschiedene Arten Brotstücke an alle verteilt. Den Unterschied schmeckte man eigentlich sofort: Die einen waren gesalzen, die anderen nicht und fühlten sich deshalb auf der Zunge recht fade an. Natürlich sollte man sich dabei an Jesu Bergpredigt-Wort erinnern: „Ihr seid das Salz der Erde.“ In der vorgelesenen Übersetzung der VOLX-Bibel lautet aber dieser Zuspruch: „Ihr seid wie ein Kühlschrank für diese Welt. Ohne euch würde alles Gute vergammeln“ (Matthäus 5,13). Von daher spielte ab jetzt ein zentral platzierter Kühlschrank die Hauptrolle im theologischen Teil: Was er mit Kirche zu tun habe, wurde berechtigterweise gefragt. Nun, er sei cool wie sie. Und wie das Salz diene er der Konservierung von Speisen. In einem fingierten Zeitsprung versetzten sich Jugendliche zurück in Jesu Tage, als Salz noch einen hohen Marktwert hatte. Anschließend Rückkehr und Transfer auf heute: Jeder Mensch sei wertvoll, besitze viele Talente, sei begabt je auf besondere Weise.

„Und wo sind wir wertvoll und geben dem Leben Würze?“ Antworten auf diese Frage wurden im zweiten Aktionsteil auf Magnetherzchen notiert und diese am Kühlschrank fixiert. Zum Beispiel stand darauf: „Umweltschutz“, „Im Kindergarten“, „Freunde & Familie“, „Ehrenamt“. Für musikalische Untermalung sorgte währenddessen die Jugendband mit Worship-Liedern wie „Please have mercy on me“ oder „Mutig kommt ich vor den Thron, freigesprochen durch den Sohn“.

Mit dem Appell „heilsam und nützlich“ zu sein, dem gemeinsam gebeteten Vaterunser und dem Segen klang dieser kurzweilige Gottesdienst aus. Jede/r bekam eine salzige Laugenbrezel und einen kleinen Salzstreuer geschenkt, um sich noch lange an den Geschmack und natürlich an den Auftrag, selbst Salz für diese Welt zu sein, zu erinnern; mit anderen Worten: „Ich bims 1 Kühlschrank vong Salz her.“