Einführung von Pfarrer Andreas Bauer

"Wir verabschieden heute ..."

Bergrheinfeld, Sonntag 20. September 2009. Man dachte erst, es handele sich um einen Versprecher, und lachte, als Dekan Oliver Bruckmann seine Ansprache anlässlich der Einführung von Pfarrer Andreas Bauer mit den Worten: „Wir verabschieden heute …“ begann. Zu oft waren sie in den letzten Monaten über seine Lippen gekommen. Nun endlich durfte er die erste von vier Pfarrstellenneubesetzungen zwischen Ende September und Oktober 2009 im Dekanat Schweinfurt durchführen. Auch Brigitte Buhlheller, Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde „Zum guten Hirten“ in Bergrheinfeld, konnte es kaum glauben, dass schon die erste Ausschreibung im Kirchlichen Amtsblatt gefruchtet und nach „nur“ acht Monaten die Vakanz ein Ende gefunden hatte: „Wir werden beschenkt“, sagte sie – zudem an ihrem Geburtstag - mit Dankbarkeit und Erleichterung bei Begrüßung der Gemeinde im Heiligabend-mäßig besetzten Kirchenschiff. Entsprechend festlich war der Gottesdienst musikalisch durch Frau Wiggen an der Orgel, durch ein Damenquintett und die Kirchenband ausgestaltet.
Mit Wirkung vom 1. September wurde Andreas Bauer, bisher drei Jahre lang Pfarrer zur Anstellung in Kleintettau samt Langenau in Bayerns kleinstem und nördlichstem Dekanat Ludwigsstadt, zum Pfarrer auf Lebenszeit berufen. Unter Assistenz von Frau Buhlheller, Pfarrerin Christhild Grafe/Kreuzkirche Oberndorf und seiner eigenen Mutter wurde er vom Dekan eingesegnet und von ihm – unter Anspielung auf den Namen der Kirche – mit der Aufgabe betraut, „die Menschen auf den hinzuweisen, der unser guter Hirte ist.“
Der Neue hielt seine Antrittspredigt über Jesu Rede, sich nicht zu sorgen (Matthäus 6,25-34). Anhand von aktuellen Beispielen (Verschlechterung der Wirtschaftslage, steigende Lebenshaltungskosten, Arbeitslosigkeit) zeigte er auf, dass das Sich-Sorgen ein zutiefst menschliches Erleben sei. Hingegen stellten Jesu Worte den Gegenentwurf dazu dar. Er ermutige, Vertrauen zu lernen und den Blick auf das Gute zu richten. Das von Jesus gepredigte Reich Gottes sei schon heute da sichtbar, wo Gott Menschen in seinen Dienst nehme, beispielsweise im ehrenamtlichen Engagement.
Im Anschluss an den Gottesdienst, in welchem die Gemeinde auch das Abendmahl mit ihrem neuen Seelsorger gefeiert hatte, folgten etliche Grußworte, darunter die vom Bergrheinfelder Bürgermeister Peter Neubert („Lassen Sie uns dafür sorgen, dass die Menschen sich in unseren Gemeinden wohlfühlen“) und vom katholischen Kollegen Werner Kirchner, der die Ökumene im Sprengel Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld und Garstadt beschwor. Landessynodalin Renate Käser appellierte generell an die Mitgliederpflege in den Gemeinden. Senior Dr. Wolfgang Weich als Sprecher des Pfarrkapitels überreichte dem neuen Kollegen einen „Spickzettel“ mit allen Dekanatspfarrer-Namen und –Konterfeis samt dazu nötiger Lupe. Nur KV-Vertrauensmann Hermann Bischof aus der „verwaisten“ Frankenwaldgemeinde Kleintettau zeigte sich traurig über den Weggang des Pfarrers samt Frau und Söhnen Johannes und Simon. Nun steht nämlich dort eine längere Vakanz zu befürchten.

 

   
        Konzentriert und forsch: Pfr. Bauer predigt                             Hoffentlich alle Unklarheiten beseitigt
   
                      Feierlicher Segnungsakt Relaxed danach (v.l.): Pfarrerinnen Plößel, Bruckmann, Müller; Pfarrer Dr. Weich, Schumacher, Schewe; Dekan Bruckmann

 

Aus der Presse:

Brot und Salz für den neuen Pfarrer

Bergrheinfeld. Andreas Bauer ist der neue Pfarrer für Bergrheinfeld, Garstadt und Grafenrheinfeld. Der 34-Jährige wurde in Werneck geboren, ist in Stettbach aufgewachsen. Nach seiner Schulzeit studierte er von 1995 bis 2001 evangelische Theologie in Würzburg und an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau. Seit 1998 ist er mit Marion Bauer, Lehrerin für Förderschulen, verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne: Der vierjährige Simon besucht den Kindergarten und für den sechsjährigen Johannes beginnt ab September seine Schulzeit mit dem Besuch der ersten Klasse in der Julius-Echter-Grundschule Bergrheinfeld.

Auf die Pfarrstelle hatte sich Andreas Bauer beworben, weil er gute Chancen in der Gemeinde und in ihrer Entwicklung sieht, sagt er. Über das einstimmige Votum des Kirchenvorstandes für ihn habe er sich sehr gefreut, erklärte der Pfarrer. [...] Ihm ist es ein großes Anliegen, gemeinsam mit dem Kirchenvorstand und der Kirchengemeinde das Gemeindeleben zu gestalten. "Wenn viele ihre Fähigkeiten in die Gemeinde einbringen, dann gelingt auch das Gemeindeleben", so der Pfarrer. Dann könne etwas Gutes wachsen. Er ist gespannt, was ihn und seine Familie in Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld und Garstadt erwartet. Einige Gemeindemitglieder hat er bereits kennengelernt und sich über die sehr freundliche Aufnahme gefreut. Er hofft, dass sich seine Familie gut einlebt und auf viele Kontakte.

(Schweinfurter Tagblatt, 2.9.09, S. 28; Horst Fröhlich)