Dekanatssynode I / 2011

 

 

   
         Tagungsort CVJM-Haus, Luitpoldstraße 1 Begrüßung durch Marion Beck-Winkler im Namen des Präsidiums der Dekanatssynode; neben ihr Horst Ackermann (leitender CVJM-Sekretär), Holger Neubauer (CVJM-Vorsitzender) und der Referent Reinhold Ostermann (Amt für Jugendarbeit Nürnberg)

 

„Es läuft nicht alles rund“

Thema: Jugendarbeit im Dekanatsbezirk Schweinfurt

Schweinfurt; Sa., 9. April 2011. Nicht zufällig fand die erste der beiden Synoden des evangelisch-lutherischen Dekanates Schweinfurt 2011 in den Räumen des CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) in der Luitpoldstraße statt. Denn 72 Synodalinnen und Synodale aus den 27 Dekanatsgemeinden und den kirchlichen Diensten und Werken waren geladen, sich diesmal mit dem Thema „Jugendarbeit“ zu befassen. Konkret: Was bieten die Gemeinden den Heranwachsenden nach der Konfirmation an?

„Es läuft nicht alles rund“: Die ebenfalls zahlreich vertretenen Jugendlichen der Evangelischen Jugend (EJ) vor Ort brachten es von vornherein auf den Punkt. Sie bemängelten sowohl die finanzielle Ausstattung ihrer Arbeit als auch die bescheidenen Räumlichkeiten neben der St. Johannis-Kirche. Außerdem arbeiten derzeit für das Gesamtdekanat nur zwei Jugendreferenten, Annabell Keilhauer und Horst Ackermann, zugleich leitender CVJM-Sekretär.

Den beliebten Slogan „Jugendliche sind unsere Zukunft“ aufgreifend, inszenierten die Jugendlichen ein makaberes Kabarettstück, das im Jahr 2051 spielt: „Ein Tag aus dem Leben eines Effizienzleiters“. Schnell wurde den Zuschauern deutlich, dass dieser gespielte Beamte alle nur möglichen Tricks, Einwände und Klischees vorbringt, nur um kein Geld für Jugendarbeit bewilligen zu müssen. „Wer braucht denn schon Zukunft!“ – so sein sarkastisches Resümee. Ob diese Vision nicht schon in nächster Zukunft Wirklichkeit wird?

Per Videoclip wurden Interviews mit Jugendlichen zur Fragestellung eingeblendet, was die Jugendarbeit ihnen und der Kirche überhaupt bringe. Antworten: Sie befassen sich mit informativen Themen auf christlichem Hintergrund, erhalten Orientierung in Glaubens- und Lebensfragen, lernen viele Leute kennen, nehmen an Freizeiten im In- und Ausland teil, wollen zum Teil selbst beruflich in der Jugendarbeit oder generell sozial tätig werden und sehen sich als Kirchenmitarbeiter und selbstverständlich als Kirchensteuerzahler an. Ohne Jugendliche habe Kirche keine Zukunft. „Wir sind Engel ohne Flügel.“

In seinem Fachreferat legte Reinhold Ostermann vom Amt für evangelische Jugendarbeit in Nürnberg dar, dass Jugendarbeit „eine unverzichtbare Aufgabe jeder Kirchengemeinde“ und diese dafür verantwortlich sei. Jugendarbeit auf Dekanatsebene diene ihrer Unterstützung, Ergänzung und Vernetzung. Ostermann betonte, dass diese Arbeit wesentlich zur Entwicklung einer eigenen Identität der Jugendlichen beitrage: „Jugendliche brauchen sich gegenseitig zur Inneneinrichtung der Seele“. Aber es brauche auch Mitarbeitende, insbesondere haupt- und ehrenamtliche Erwachsene, die begeistern können, die Zeit und „ihre Herzen in die Sache hängen“. Pure Methodik komme bei Jugendlichen nicht an. Jugendarbeit sei immer Beziehungsarbeit, die Zeit zum Wachsen benötige und die es nicht zum Nulltarif gebe.

Nur wenige kritische Stimmen wurden im Plenum laut. Einige wünschten sich mehr christliche Inhalte in der Jugendarbeit; andere vermissten in Schweinfurt zentrale Jugendgottesdienste. Auch die Problematik des immer stärker fordernden Schulunterrichtes kam zur Sprache.

Anschließend stellten CVJM und Evangelische Jugend ihre Räumlichkeiten, Aktivitäten und Projekte vor, zum Beispiel die im Mai wieder stattfindenden Spieletage, die CinemaChurch, Glaubenskurse und vor allem ihre Jungschargruppen in Niederwerrn, Sennfeld, Schwebheim sowie in St. Lukas am Hochfeld.

In der noch verbleibenden Zeit gab Dekan Oliver Bruckmann das Ergebnis des Dekanatshaushaltsplanes 2011 zur Kenntnis (387.719€ in Einnahmen und Ausgaben) und lud zum ersten Dekanatskirchentag am 29. Mai nach Bad Kissingen ein. Dankenswerterweise wird es dort ein abwechslungsreiches Kinder- und Jugendbegleitprogramm geben.

 

   
Zwei der vielen Jugendlichen: Anne bekommt von Julian die Anregungen aus dem Plenum quasi auf den Leib geschrieben. Dekanatsjugendreferentin Annabell Keilhauer demonstriert den "Kreislauf", d.h. die Wechselbeziehung zwischen Evang. Dekanatsjugend (EJ) und den Gemeinden; rechts noch einmal Anne
   
      Wie nicht anders zu erwarten: das Plenum eifrig bei der Sache "Lasst doch der Jugend ihren Lauf ..." Diesmal in Statistenrolle: Dekan Oliver Bruckmann mit Stellvertreter Pfr. Jochen Wilde